WIR SIND OFFEN FÜR ALLE SINGENDEN MÄNNER

„Mer wolle noh Kölle jon …“                                                05. bis 07. Dezember 2014

Das war unser Wunsch am 2. Adventswochenende - Köln und der Gegenbesuch beim dortigen PolizeiFrauenChor (PFCK). Gegen Mittag war das Ziel erreicht und der Polizeichor Hamburg (PCH) wurde von einem Großteil der Damen des PFCK im Kölner Polizeipräsidium herzlich empfangen. Kein Wunder, denn den Meisten war der Besuch des PFCK zu den Weihnachtskonzerten in Hamburg im Jahre 2011 noch in bester Erinnerung. Dies brachte auch die Vorsitzende, Susanne Kemper, in Ihrer Begrüßung deutlich zum Ausdruck. Ein leckeres Buffet mit belegten Brötchen und Frikadellen war für uns aufgebaut und dazu natürlich Kölsch, die einzige Sprache, die man auch trinken kann, wie wir später erfahren sollten. Der Polizeipräsident, Wolfgang Albers, ließ es sich nicht nehmen, uns in seinem Hause ebenfalls willkommen zu heißen. Unser Vorsitzender, Peter Hinsch, überreichte als Gastgeschenk ein Buddelschiff. Im Vortragssaal wurde nicht nur geschlemmt, sondern auch gearbeitet, d.h. wir probten zwischendurch mit der ungarischen Pianistin Gabriella Brezóczki-Wedewardt die Lieder, die sie im Konzert für uns am Flügel begleiten sollte.Koeln3
 
Den Abend verbrachten wir zusammen im historischen „Weinhaus Brungs“ mit den PFCK-Damen, die dort schon auf uns warteten. Sie hatten sich so platziert, dass wir gut gemischt zum Sitzen kamen, was für die Stimmung dieses Abends sehr förderlich war. Dort wurden wir mit rheinischen Spezialitäten und  guten Weinen bestens verwöhnt. Lebhaft wurde miteinander geredet, zwischendurch erklangen Lieder und die Zeit verrann wie im Fluge. Aber allzu spät sollte es nicht werden, denn am nächsten Tag beim Konzert wollten alle ihr Bestes geben.

 
Gestärkt durch das reichhaltige Frühstück im „motel one“, unserem Quartier, machten wir uns auf den Weg zum Kölner Dom. Johannes Holl von der IPA erwartete uns mit seinem großen Schnurrbart zur Stadtführung auf der Domplatte. Launig und kenntnisreich erläuterte er uns 2000 Jahre Kölner Geschichte an den verschiedenen Orten in der Innenstadt. Die alte Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf („Über Köln lacht die Sonne, über Düsseldorf die ganze Welt“ usw.) klang bei ihm immer wieder durch. Aber auch die vielen Anekdoten, wie die Kölner „ticken“, machten diesen Rundgang zu einem Erlebnis. Die vergnügliche Führung endete am Willi-Ostermann-Brunnen, der dem Mundart-Komponisten gewidmet ist.
 
Jetzt wurde es ernst. Mit dem Bus ging es zur Basilika St. Gereon. Sie ist ein beeindruckendes Zeugnis spätantiker und hochmittelalterlicher Baukunst, dessen Zentralbau in der Form eines Dekagons (Zehnecks) errichtet wurde und als größter Kuppelbau seiner Zeit nördlich der Alpen bezeichnet wird. An diesem historischen, leider etwas kühlen Ort sollte das Weihnachtskonzert des PFCK mit dem PCH als Gastchor stattfinden. Im Gemeindehaus gab es noch eine kleine Stärkung, bevor es zum Auftritt ging. Vollbesetzt waren die Stuhlreihen und Bänke, als sich alle Aktiven auf den Treppen und verschiedenen Ebenen zum Langchor aufstellten. Mariano Julián Galussio, der temperamentvolle, argentinische Chorleiter, bestieg das Dirigenten-Podium und es erklang zum Auftakt das gemeinsam gesungene „Weihnachtswiegenlied“ von John Rutter. Susanne Kemper begrüßte die vielen Gäste und betonte, dass der Erlös aus dem Konzert der Caritas Wohnungslosenhilfe zugutekommt. Der nächste Block gehörte dann ganz allein den Damen des PFCK, die mit ihren temperierten Stimmen die gute Akustik der Basilika zum Klingen brachten. Aber auch die Männer des PCH begeisterten die Zuhörer u.a. mit dem Largo von Händel und Melodien wie „Mary had a Baby“, dem „Drummer Boy“ und „Hail Holy Queen“ aus „Sister Act“, gekonnt geleitet von Kazuo Kanemaki.
 
In den Zeiten zwischen einzelnen Liedblöcken bot Gabriella Brezóczki-Wedewardt am Flügel Beispiele ihres virtuosen Könnens. Internationale Kirchen- und Weihnachtslieder erklangen dann von den Damen des PFCK. Sehr ruhig und ausdrucksstark begann der PCH mit dem „Abendrot“ von Franz Schubert und schloss den letzten Block mit der schmissigen „Petersburger Schlittenfahrt“ ab. Begeisterter Applaus war dem PCH, wie vorher schon dem PFCK bei ihren Liedern, sicher. Noch einmal versammelten sich alle Aktiven, um gemeinsam mit dem gewaltigen „Halleluja“ aus dem Oratorium  „Der Messias“ von G.F. Händel, dirigiert von Kazuo Kanemaki, das Kirchenschiff erbeben zu lassen. Ein beeindruckender Schlusspunkt des Konzertes, das nach der Verabschiedung durch die Vorsitzende mit „O, du fröhliche“ sein endgültiges Ende fand.
 
Nach getaner Arbeit ging es zum wohlverdienten Kommers in das „Brauhaus Reissdorf“, ebenfalls ein historisches Restaurant, in dem wir alle den Abend fröhlich ausklingen ließen. Die mitgebrachten Gastgeschenke in flüssiger und fester Form fanden den ungeteilten Beifall der dort anwesenden Chorsängerinnen. 
Ausschlafen war am Sonntagmorgen angesagt, aber dann wurde es vor der Heimfahrt noch einmal interessant und lehrreich. Das Severinsviertel, gleich neben dem Hotel, war das Ziel. Die beiden Stadtführer brachten uns fachkundig die Besonderheiten dieses Viertels nahe. Hinter dem Waidmarkt befindet sich die tiefe Baustelle des durch den U-Bahn-Bau zusammengestürzten Historischen Archivs. Weiter ging es zum Narrenschiff-Brunnen, wo wir viel über die Entstehung des Karnevals und seine Bräuche erfuhren. Auch der „Kölsche Klüngel“ war ein Thema dieser Führung. Am Stadttor, dem Startpunkt des jährlichen Karnevalsumzuges, endete die Führung. Gleich daneben konnten wir uns in der Severinstraße  im „Alten Brauhaus“ für die Rückreise stärken, in dem uns wieder zahlreiche Sängerinnen des PFCK erwarteten, um uns alles Gute für die Heimreise zu wünschen. 
Die Herzlichkeit und Fröhlichkeit unserer Gastgeberinnen war, neben einem erfolgreichen Konzert, das Schönste was wir mit nach Hause nehmen konnten. Dafür sagen wir allen, die dazu beigetragen haben, unseren herzlichen Dank und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen im Jahre 2017 zum Frühlingskonzert in Hamburg.

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