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Rückblicke auf viele Jahre Chorgeschichte seit 2001

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Hier das Jahr 2012


 Jahresabschlussfest für 2011                                                          14. Januar 2012

Wer nicht dabei gewesen ist, ist selber schuld! So könnte der Tenor (nicht der des Sängers!) lauten, wenn über einen gelungenen Abend im Hotel-Restaurant „Zeppelin“ gesprochen wird. Denn die 125 angemeldeten Gäste waren rundum zufrieden mit dem, was der Vorstand auf die Beine gestellt hatte. Die ORGA unter der Leitung von Peter Linska hatte die Tischordnung vorbereitet, so dass keiner einen Platz suchen musste. Pünktlich kamen die dampfenden Schüsseln und Platten mit Grünkohl, Kassler, Kohlwurst, Schweinebacke, Brat- und Salzkartoffeln auf den Tisch. Einige wenige hatten als Alternative Maispoularde oder Vegetarisches gewählt. Es blieb also kein Wunsch offen – und das Wichtigste: Es hat allen an den geschmackvoll gedeckten Tischen ausgezeichnet gemundet. Der Nachtisch setzte dann mit Beerengrütze, Vanilleeis und Sahne das I-Tüpfelchen auf das Menu. Das Ganze wurde schließlich mit einem Helbing Kümmel abgerundet.

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Kurz nach dem Essen bat der Vorsitzende, Peter Hinsch, die Sänger in Chorformation auf die Tanzfläche. Vor dem nun folgenden Ständchen trug Holger Dörin zur Erheiterung noch das Gedicht von Heinz Erhardt „Die Polizei im Wandel der Zeiten“ vor, um dann zum „Sängergruß der Polizei“ überzuleiten. Nach dieser kurzen Eröffnung beeindruckte der Chor wieder einmal die anwesenden Damen mit dem „Abendfreden“ und dem „Bajazzo“. Als Dirigent stand erstmals unser Zweiter Chorleiter, Masanori Hosaka kurz Massa genannt, bei einem Auftritt vor dem Chor, denn unser Chorleiter, Kazuo Kanemaki, musste kurzfristig wegen eines Trauerfalls in der Familie nach Japan reisen. Massa hat seine Sache sehr gut gemacht, so hörte man danach überall.

Der offizielle Anlass des Abends ist die Ehrung verdienter Sangesfreunde. Peter Hinsch sprach in seiner kurzen Laudation an, wie wichtig es sei, in der Gemeinschaft aufgehoben zu sein, aber auch für die Gemeinschaft da zu sein. Das dokumentiert sich in der langjährigen Mitgliedschaft, für die die nachfolgenden Sänger geehrt wurden.


Unsere Chorreise nach Leipzig im Freistaat Sachsen      28. bis 30. April 2012

In aller Herrgottsfrühe (07:30) starteten wir zu unserer ersten Konzertreise in diesem Jahr. Der Bus war mit 58 Teilnehmern voll besetzt, alle waren pünktlich und so konnte die Reise beginnen. Kurz nach der Abfahrt stellte sich der Busfahrer, Bernd Poster, vor und wünschte sich und uns eine gute Reise. Von ihm sollten wir in den nächsten Tagen noch viel zu hören bekommen. Auf dem Weg nach Leipzig nahmen wir noch unsere zwei „Auswärtigen“, Sigfrid Breiting in Lüneburg und Uwe Plath kurz vor Braunschweig, mit an Bord. Bis auf einen Stau kurz vor Halle bei der Saale-Brücke verlief die Reise mit zwei Pausen reibungslos. Unterwegs informierte uns der Busfahrer ständig über die Highlights links und rechts der Strecke, ob es Zuckerfabriken oder der Flughafen Leipzig war, er hatte zu allem etwas zu sagen – und das noch fundiert und sehr detailreich. Aber das war nicht alles, denn sein scheinbar nicht enden wollender Vorrat an Witzen unterhielt uns zwischendurch auf das Beste. So bogen wir schließlich mit 40minütiger Verspätung auf den Parkplatz vor dem Völkerschlacht-Denkmal ein, wo wir schon von einer Abordnung unserer Gastgeber, des PC Leipzig, ungeduldig erwartet wurden.Leipzig April 2012

Alles war bei herrlichem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen für uns vorbereitet: Würstchen mit selbstgemachten, verschiedenen sehr schmackhaften Kartoffelsalaten und natürlich ausreichend Getränken, die nach der langen Fahrt besonders gut den Durst der Sänger löschten. Nach einem gut gekühlten Allasch und einer Kurzbesichtigung des Völkerschlacht-Denkmals begrüßte der PCH seine Gastgeber offiziell und bedankte sich mit einem Ständchen. Und schon saßen wir wieder im Bus, um einen kurzen, aber umfassenden Eindruck von Leipzig bei einer Stadtrundfahrt zu bekommen, die wir zu einer Besichtigung der Thomaskirche und des Marktes unterbrachen. Das machte Appetit auf mehr. Die Stadtrundfahrt endete schließlich vor dem Balance-Hotel, wo wir uns gegen 19:00 Uhr zum 3-gängigen sehr schmackhaften Abendessen trafen. Mit dem Hotel hatte uns der PC Leipzig eine sehr gute Empfehlung gegeben.

Einige machten sich nach dem Essen und der Gewissheit des Klassenerhaltes des HSV auf den Weg, Leipzig auf eigene Faust zu erkunden. Die einen zog es zu einer Vorbesichtigung des Ortes unseres Kommers am nächsten Tag, andere zogen in die Innenstadt, wo besonders das Barfußgässchen beeindruckte, eine Gasse, in der sich eine Lokalität an die andere reihte.

Alles saß draußen an diesem lauen Frühlings-Sommerabend und genossen die fröhliche Stimmung. Im Hotel trafen sich die „Heimkehrer“ dann noch zu einem Abschlussbierchen mit den „Daheimgebliebenen“.

Nach einem späten Frühstück blieb Zeit, bevor es ernst wurde. Diese nutzten einige, um einen weiteren Abstecher in die Innenstadt zu wagen. Sie wurden belohnt, denn am 30. Welttanztag hatte man vor der Oper auf dem Augustusplatz einen wohl 2500 qm großen Tanzboden aufgebaut, auf dem im 15 Minuten-Takt die unterschiedlichsten Tanzgruppen ihr Können bei sommerlicher Hitze zeigten. Eine wirklich eindrucksvolle Darbietung aller Akteure, die wir leider nur für kurze Zeit genießen konnten.

Um 12:30 Uhr fanden sich alle Sänger, korrekt gekleidet, zur Abfahrt zur Versöhnungskirche in Leipzig-Gohlis-Nord ein. Eine imposante Kirche in diesem Vorort, die 1932 eingeweiht wurde und eines der wenigen Kirchenbauwerke der klassischen Moderne in Deutschland ist und im Bauhausstil erbaut wurde. Beeindruckend die Eingangsfront auf der Südseite mit seinem monumentalen Kreuzfenster, gekrönt von einem 43 m hohen Kirchturm. Dort sollten wir das Frühlingskonzert zusammen mit dem PC Leipzig und einem Holzbläserquintett des Polizeiorchesters Sachsen, dem auch ein Horn angehörte, bestreiten. Zwischen den Proben hatten die fleißigen Helfer ein leckeres Buffet mit Brötchen und Kuchen aufgebaut, was sehr gut gelungen war. Einige befürchteten angesichts des herrlichen Wetters ein Ausbleiben von Konzertbesuchern. Aber als fünf Minuten vor 16:00 Uhr die Glocken läuteten und die Akteure in die Kirche einzogen, konnten sie sich über eine fast vollständig gefüllte Kirche freuen. Nach einem Grußwort des Gemeindepastors und dem Sängergruß der Polizei, stimmte der Vorsitzende, Manfred Karich, die Zuhörer auf das Kommende ein. Der junge, 24-jährige Chorleiter, Marcus Herlt, der den PC Leipzig erst seit gut einem Jahr leitet, griff zur Stimmgabel und los ging es mit einem Block sechs klassischer Lieder, gefolgt von zwei Sätzen aus dem Divertimento von Joseph Haydn, das von dem Holzbläserquintett gekonnt vorgetragen wurde. Ohne Pause ging es wieder weiter mit dem PC Leipzig. Die Damen und Herren hatten sich jetzt Schwungvolles vorgenommen, wo hier besonders „Die Forelle“ in der Bearbeitung von Franz Schöggl Heiterkeit im Publikum verbreitete. Die „Barkarole“ bildetet den Abschluss dieses Liederreigens, den das Publikum mit großem Beifall bedachte. Nachdem die beiden letzten Sätze des Divertimentos verklungen waren, nahm der PC Hamburg vor dem Altar Aufstellung, Kazuo Kanemaki ließ die Notenmappen aufschlagen, stimmte an und dann begannen die Männer des PC Hamburg mit viel Schwung das Trinklied aus der Oper „Ernani“ zu singen. Das war der Beginn eines Non-Stopp-Programms von zehn Liedern unterschiedlichster Prägung. Schnell und besinnlich wechselten sich ab und das Publikum war sichtlich begeistert. Drei Seemannslieder beendeten unseren Part, aber das Publikum wollte noch mehr, wie unser Vorsitzender, Peter Hinsch, aus dem Beifall mit Standing Ovations feststellte. Mit „Mein Hamburg“ verabschiedeten sich die Sänger. Aber auch das sollte noch nicht reichen. So setzte sich Kazuo Kanemaki ans Klavier und zusammen mit unseren zwei hervorragenden Akkordeonisten, Monika Brutscher und Yevgen Kuznetskyy, die auch schon die Seemannslieder gekonnt begleitet hatten, erklang der Gefangenenchor aus „Nabucco“. Zum Schlussbild fanden sich alle Akteure noch einmal zusammen, um sich mit „Abend wird es wieder“ vom begeisterten Publikum zu verabschieden.

Die nächste Station sollte der „Hopfen-Speicher“ sein. Wie der Namen vermuten ließ, wird dort nicht nur gegessen, sondern auch reichlich getrunken, was die Defizite aus der Sangesarbeit ausgleichen soll. Nachdem der erste Durst gelöscht war, schritt man zum kalt-warmen Buffet. Eine wirklich leckere Aneinanderreihung von Köstlichkeiten, ob Suppe, Braten oder Fisch, kalte Platten und süße Verführungen zum Nachtisch, alles war gut. Es folgte ein gemütliches Beisammensein drinnen oder draußen im großen Biergarten, wo man wollte. Wer nach 22:00 Uhr noch Durst hatte, der konnte sich dann an der Hotelbar weiter bedienen lassen.

Am nächsten Morgen hatte der Chor eine freudige Pflicht zu erfüllen. Unser Sangesfreund, Jürgen Wichmann, feierte seinen 75. Geburtstag. Mit „Am kühlenden Morgen“ brachten wir ihm vor unserer Abfahrt sein Ständchen. Im Bus bedankte er sich später mit Hochprozentigem und Wurst für eine nicht ganz 100 %ig gelungene Darbietung. Zum Abschied erhielt jeder Sänger zur Erinnerung eine „Leipziger Lerche“, eine Gebäckspezialität mit historischem Hintergrund, wie uns der Vorsitzende, Manfred Karich, erklärte.

Die Rückfahrt verlief reibungslos, unser Fahrer Bernd war in Hochform und brachte einen Kalauer nach dem anderen, so dass wir unser Ziel Hamburg schon gegen 15:30 Uhr gutgelaunt erreichten. Damit endete eine harmonische Chorreise, an der alles gestimmt hat und die uns Allen noch lange gegenwärtig bleiben wird.


„Freudig begrüßen wir die edle Halle…“                                  06. Mai 2012

Am 06.05.2012 stand das Frühlingskonzert des Polizeichors Hamburg (PCH) in der Laeiszhalle Hamburg auf unserem Terminkalender. Seit Januar waren wir mit vier Sonderproben und einer Intensivprobe neben den „normalen“ Proben am Donnerstag von unserem Chorleiter, Kazuo Kanemaki und seinem Assistenten, Masanori Hosaka, bestens auf dieses Konzert vorbereitet worden. Im Vorfeld gab es viele organisatorische Probleme, da uns die Laeiszhalle einen ganz engen Zeitrahmen vorgegeben hatte. Hier war Improvisationsvermögen gefragt, um Chor, Gastchor, Gastorchester, Akkordeonspieler und Solisten, die Bühnendekoration, die Beschallung und die Bestuhlung in sehr kurzer Zeitspanne aufeinander ab- und einzustimmen, bevor um 15:00 Uhr die ersten Takte gespielt werden sollten. Das Wichtigste: Es hat geklappt!

Bereits einen Tag zuvor konnten wir die 50 Damen des Polizei Frauenchors Frankfurt/Main (PFCF) gegen 13:45 Uhr am Hotel mit einem Imbiss willkommen heißen. Abends gab es dann einen Kommers im Überseebrücken-Restaurant mit einem traumhaften Ausblick über den Hafen, der mit einer Lichterfahrt durch den Hamburger Hafen, bei der einige Sangesfreunde mit Klaus Grzybowski am Akkordeon für maritime Stimmung sorgten. Einige wagten abschließend noch einen kurzen Abstecher auf die Reeperbahn.

Am nächsten Morgen hieß es dann früh aufstehen, denn aufgrund des engen Zeitrahmens trafen wir uns schon am frühen Vormittag im Polizeipräsidium, um dort die gemeinsamen Lieder aufeinander abzustimmen. Hinzu gesellte sich etwas später das Bundespolizei Orchester aus Hannover (BPO). Als die Abstimmung für die Chor- und Orchesterleiter zufriedenstellend verlaufen war, konnten wir nach einer „Stärkung“ mit leckeren belegten Brötchen pünktlich zur Laeiszhalle abfahren.

Alle Aktiven waren auf der Bühne versammelt, als der Vorsitzende, Peter Hinsch, die über 1.200 Gäste und Ehrengäste begrüßte und die weitere Moderation an Jutta Mackeprang übergab. Aus der Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner wurde das Publikum mit „Freudig begrüßen wir die Halle“ stimm- und orchestergewaltig eingestimmt. Schwungvoll ging es weiter mit dem PC Hamburg und dem „Echo-Chor“, mit „Veronika“ und dem Scherzlied „Vom Naschen“ von W. A. Mozart. Die gefühlvolle Trompete, gespielt von Harald Frey, durfte bei „Die Post im Walde“ nicht fehlen. Großer Beifall war der Dank.Canon EOS 1D Mark IV856

Ein besonderer Ohren- aber auch Augenschmaus waren der „Frühlingsstimmenwalzer“ und „Ohne Sorgen“, beides von Johann Strauss, die das BPO unter der Leitung von Matthias Höfert gekonnt präsentierte. Für Mattias Höfert war das Dirigieren auch eine beachtenswerte körperliche Leistung, was das Publikum entsprechend lautstark honorierte.

Nun betraten die Damen des PFCF, geleitet und am Flügel begleitet von Musikdirektor Damian H. Siegmund, wieder die Bühne. Auch sie brachten einen bunten Lieder-Strauß mit, der das Publikum bestens unterhielt, besonders der kurze „Hochzeitskuchen“ von Johann Strauss und ganz besonders das Grisetten-Lied von Franz Lehár ernteten großen Applaus.

Noch größer war die Begeisterung, als die junge begnadete Shihoko Higashida, die sich nach Ihrem Auftritt bei uns im letzten Jahr beachtlich weiter entwickelt hat, mit dem Vilja-Lied aus der Operette „Die lustige Witwe“ Akzente setzte. Das Publikum war hingerissen.

Vor der Pause waren wieder alle Akteure auf der Bühne, denn mit „Conquest of Paradise“ waren Chöre und Orchester gefordert. Aber als dann plötzlich Geschrei, Pfiffe und „Ole-Rufe“ lautstark aus den Chören erklangen und als das Orchester einsetzte, war mancher im Publikum verwundert. Das klärte sich schnell auf, als der Bariton Kei Kondo mit entsprechender Pose auf die Bühne trat und sein rotes Tuch schwenkte. Er war der Torero aus „Carmen“ und spielte diese Rolle gekonnt am Bühnenrand. Mit der Unterstützung beider Chöre und des BPO gelang ihm ein gesanglicher und gestenreicher furioser Auftritt.

Die Pause nutzte der PCH um sich maritim zu kleiden. In dem neuen Seemanns-Outfit und mit Monika Brutscher und Yevgen Kuznetskyy am Akkordeon, holte der PCH die weite Welt und die Sehnsucht in die Laeiszhalle. Leider musste „La Paloma“ in diesem Block wegen der Erkrankung unseres Solisten gestrichen werden.

Moderne Stücke brachte jetzt das BPO und mit „Puttin‘ on the Ritz“, „Malaguena“ und dem „Hawaii Five-O“- Thema zeigte es sein ganzes Können. Auch der PFCF spannte von „Jesus Christ Superstar“ bis hin zu „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ einen weiten Bogen schwungvoller Lieder.

Zum Ende eines Konzertes soll es immer besonders eindrucksvoll sein. Hier schien dem Musikausschuss die „Carmina Burana“ von Carl Orff genau ins Programm zu passen. Daraus erklangen das „Ecce gratum“ von beiden Chören, von Sopran und Bariton „Omnia Sol Imperat“ und „In Trutina“ sowie „O Fortuna“ wieder von allen gemeinsam gesungen. Das Blasorchester begleitete furios, wobei die großen Kesselpauken unüberhörbare Akzente setzten.

Als der letzte Ton verklungen war, wollte der Beifall nicht enden und die Sängerinnen, Sänger und die Orchestermusiker wurden mit stehenden Ovationen bedacht. Ein gelungener Nachmittag. Das meinte auch der Vorsitzende, Peter Hinsch, als er sich bei den Akteuren mit Blumensträußen für ihre großartigen Leistungen bedankte.

Die Ersten wollten schon zur Garderobe eilen, als doch noch Töne erklangen. Mit einer orchestralen Fassung des Wiegenliedes von Johannes Brahms, bei dem Trompeten und Gesang harmonisch ineinander übergingen, entließ der PCH sein Publikum in den Sommer.


Wien, Wien, nicht nur Du allein …                               08. bis 14. September 2012

Für eine Woche hatten sich Sänger, fördernde Mitglieder und deren Begleitungen viel vorgenommen. Morgens früh ging die Reise mit zwei Bussen vom ehemaligen Polizeipräsi-dium los in Richtung Süden bis nach Deggendorf, wo die Busse gegen 18:45 Uhr eintrafen. Leider hatte der kleinere Bus auf der Fahrt Probleme mit der Klimaanlage, so dass die dort Mitfahrenden eine „heiße“ Phase bei den hohen Temperaturen aussitzen mussten. Im gut eingerichteten Hotel „Donauhof“ mit seiner sehr aufmerksamen Bedienung fühlten sich alle wohl als zum Abendessen „Tafelspitz“ serviert wurde. Ein kleiner Stadtrundgang schloss diesen Tag ab.

Nach einem erholsamen Schlaf ging es früh weiter in Richtung Passau. Dort erwartete uns das MS „Passau“ mit dem wir einige herrliche Stunden in der Sonne verleben konnten. Wir ahnten nicht, dass die Grenze kurz nach Passau direkt in der Strommitte bis nach Engelhartszell verläuft und sich das Schiff erst dann ganz in Österreich befindet. Landschaftlich ein grandioser Anblick, besonders die Schlögener Donauschlinge, dazu links und rechts die vielen Schlösser, Burgen und kleinen Städtchen eingebettet in dichte Mischwälder. Drei Schleusen mussten wir passieren, ehe wir gegen 15:00 Uhr die Landeshauptstadt Linz mit seinem Pöstlingberg erreichten. Die Busse warteten schon, um uns auf der Autobahn bis nach Wien zu bringen. Vorbei am Benediktiner-Stift Melk und St. Pölten ging es durch den Wienerwald nach Wien hinein. Aus dem Bus konnten wir die Ausdehnung Wiens mit seinen vielen Hochhäusern und großen Industriegebieten gut erkennen. Trotz des Feierabendverkehrs trafen wir gerade rechtzeitig aber müde im Hotel „Sachsengang“ ein. Das Abendessen stand schon bereit, so dass es keine Zeit zum Ausruhen gab. Nach einem guten Abendessen, bei dem nur die hohen Getränkepreise störten, gingen die meisten auf ihre Zimmer. Dort mussten sie, entweder noch am gleichen Abend oder aber spätestens am frühen Morgen, feststellen, dass das warme Wasser nicht für alle reichte und wenn dann nur ganz spärlich aus dem Hahn tröpfelte. So mancher „Kaltduscher“ bewies dabei fast heldenhaften Mut.Wien Sept. 2012

Das war das Thema beim Frühstück. Unser Vorsitzender, Peter Hinsch, nahm sofort Kontakt zur Hotelleitung auf, um diesen Missstand zu beenden. So einfach war es nicht, wie sich herausstellte. Ungeachtet dieser Misere bestiegen wir nach dem reichhaltigen Frühstück die Busse und starteten Richtung Schloss Schönbrunn, dem größten Schloss Österreichs mit seinen 1.441 Zimmern. Ab 1743 wurde es in der jetzigen Form von Kaiserin Maria Theresia um- und ausgebaut. Von der Mitte des 18. Jh. bis zum Ende des 2. Weltkrieges diente es dem österreichischen Kaiserhaus als Sommerresidenz. Eine Fülle von Eindrücken nahmen wir aus den vielen Prunksälen und repräsentativen Räumen mit. Die gewaltige Parkanlage von 160 ha beeindruckte ebenfalls; einige besuchten die Wagenburg mit seiner bedeutenden Sammlung höfischer Prunk- und Gebrauchskutschen. Nach so viel Geschichte war allen nach einer Abwechslung zumute. So fuhren wir in die Innenstadt, wo uns der Bus an einer zentralen Stelle absetzte und alle selbst auf Erkundungstour gehen konnten, um den Stephansdom, den Steffl, zu besuchen oder andere Entdeckungen zu machen. Von dort ging es direkt zum Heurigen in Grinzing. Ein herrlich milder Abend und Schrammelmusik begleitete den Chor beim deftigen Essen und kühlem Wein. Wenn einem so viel Gutes widerfährt, dann muss der Chor singen. Norddeutsche Lieder erklangen im Gastgarten. Das begeisterte neben den übrigen Gästen ganz besonders eine Gruppe von Franzosen, die sich später näher über unseren Chor informierten. Eine Chorreise nach Frankreich wäre auch nicht übel …

Die Wiener Hofburg und alles was dazu gehört, sollte am nächsten Tag unser Ziel sein. Am Eingang wurden wir bereits von der Verwaltungsdirektorin des österreichischen Präsidenten,

Susanne Schreiner, und dem Vorsitzenden des Polizeichores Wien, Andreas Schreiner, empfangen, die uns dann durch die offiziellen Räume führten. Vorgesehen war ursprünglich, dass wir dem Präsidenten ein Ständchen bringen sollten. Das musste jedoch aus Termingründen abgesagt werden. So aber konnten wir Teile der Hofburg sehen, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. So einfach lässt sich der PCH aber nicht am Singen hindern. Die Sänger nahmen Aufstellung unter der hohen Kuppel der Eingangshalle zur Hofburg und zur Hofreitschule. Als „Am kühlenden Morgen“ erklang, blieben die vielen vorbeigehenden Touristen spontan stehen, um unserem Gesang zu lauschen. Es folgten „Das Glöcklein“ und die „12 Räuber“. Donnernder Applaus ließ uns als Zugabe noch „Aus der Traube in die Tonne“ singen. Die Akustik dieses Ortes war phänomenal und für alle ein Erlebnis.

Dann brachte uns die Stadtführerin zum Schloss Belvedere und zum Hundertwasser-Haus, ein Muss bei einem Wien-Besuch, obwohl man über die architektonischen Einfälle streiten kann. Schlusspunkt war ein Besuch im Prater, der voll war mit weiß-rot gekleideten Österreich-Fans, denn an diesem Abend wurde das Länderspiel Österreich-Deutschland im Ernst-Happel-Stadion ausgetragen, das Deutschland „leider“ für Österreich mit 2:1 für sich entscheiden konnte.

Während des Tages war unser Vorsitzender damit beschäftigt, eine „Wasser-Lösung“ zu finden. In vielen Telefonaten und Beratungen einigte man sich darauf, nicht in ein anderes Hotel umzuziehen, was vom Veranstalter angeboten wurde, sondern auch die nächsten drei Nächte mit diesen Unzulänglichkeiten zu leben. Ein großes Lob gebührt der gesamten Reisegruppe, denn nach dieser nicht leichten Entscheidung des Vorstandes gab es kaum noch Nörgeleien oder Beschwerden. Man hatte sich arrangiert!

Wien war genügend erkundet, jetzt ging es in die schöne Umgebung. Über Laxenburg mit der Franzenburg fuhren wir nach Eisenstadt, der Heimat der Esterházys, die hier seit Mitte des 17. Jahrhunderts ununterbrochen in ihrem Schloss residieren. Überall stieß man auf Erinnerungen an Joseph Haydn, der dort über 30 Jahre als Hofkapellmeister gewirkt hat. Der Innenhof und die im Schloss gelegenen Roter Salon und der Haydnsaal zeigten die Pracht vergangener Zeiten.

In Eisenstadt, der Landeshauptstadt des Burgenlandes, vertraten wir uns bei herrlichem Sonnenschein ein wenig die Füße. Obwohl das Schloss direkt im Ort gelegen ist, gehörte Eisenstadt als Freistadt, ähnlich wie Hamburg als Freie und Hansestadt, nie zum Esterházy Besitz. Der Bus nahm uns wieder auf und brachte uns nach Mörbisch mit seiner bekannten Seebühne (6300 Plätze), wo wir an Bord eines Ausflugdampfers eine Rundfahrt auf dem Neusiedler See direkt an der ungarischen Grenze unternahmen. Rust begrüßte uns mit seinem hübschen Marktplatz, den denkmalgeschützten Bürgerhäusern und der aus Feldsteinen errichteten Fischerkirche mit Fresken aus dem 12. Jh., die erst im 20. Jh. freigelegt und restauriert wurden. Dann ging es in den Weinkeller zur Weinprobe. Obwohl sich die Köpfe nicht vernebelt hatten, zogen dunkle Wolken auf und auf der Rückfahrt begann es, nach bisher nur sonnigen und sehr warmen Tagen, heftig zu regnen und abzukühlen. Am Abend saßen wir im Hotel zusammen und gaben den Mitgereisten ein Ständchen – von „Fräul’n Helen“ bis zu „La Paloma“ spannte sich er Liederreigen, der von Kazuo Kanemaki am Keyboard und Klaus Grzybowski am Akkordeon stimmungsvoll begleitet wurde.

Ein Tag blieb uns noch für den Wienerwald. Durch die Kreisstadt Mödling fuhren wir zur Seegrotte, einem ehemaligen Gipsbergwerk, in dem während der Nazi-Zeit Flugzeugteile gebaut wurden. Dort an der Gedenktafel für die Opfer unter den Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern sangen wir noch einmal „Am kühlenden Morgen“, was in vielen von uns lange nachhallte. Die anschließende Bootsfahrt auf dem größten unterirdischen See Europas (6.200 m²) war besonders beeindruckend. Die nächste Station war Stift Heiligenkreuz mit seinem Zisterzienser-Kloster. Während der Besichtigung sangen wir in der Stiftskirche spontan den „Abendfreden“, der wunderbar in diese weihevolle Umgebung passte. Baden in Niederösterreich war die letzte Etappe dieses Tages. Die Stadt mit ihren Schwefelquellen, die seit der Römerzeit bekannt und beliebt sind. Kaiser Franz I. machte sie zu seiner Sommerresidenz. Leider konnten wir den Stadtrundgang nur bei leichtem Regen absolvieren.

So viel Geschichte und Daten, Fakten und noch mehr haben alle Mitgereisten stark beeindruckt. So gab es auf der Rückfahrt über Brünn, Prag und Berlin noch viel zu erzählen von den schönen Tagen in Wien.


„Herbstklänge“ - Open-Air in „Planten un Blomen“         22. September 2012

Grau und regnerisch begann dieser Sonnabendmorgen. Kein gutes Omen für ein Open-Air-Konzert. Als sich aber gegen 13:00 Uhr die Sänger des Polizeichores Hamburg (PCH) und die Instrumentalisten des Musikzuges der FF Hoisdorf, einem Vorort in Hamburgs Nordosten, der Musikmuschel in Hamburgs großer Parkanlage „Planten un Blomen, näherten, lockerte die Bewölkung mehr und mehr auf.

Zwei Stunden blieben für die Vorbereitung. Die waren auch nötig, um Instrumente, Technik und Sitzgelegenheiten zu platzieren. Besonders die richtige Aufstellung der Mikrofone stellte vor allem Jochen Raabe vor große Herausforderungen, die er aber bravourös meisterte. Das veranlasste unseren Chorleiter, Kazuo Kanemaki, zu der Aussage, dass die Aufstellung und die Aussteuerung der Mikrofone selten so perfekt gelungen waren.

Die gemeinsamen Proben zeigten, dass die Damen und Herren des Musikzuges ihr Metier beherrschten und sich als musikalische Begleitung des Chores verstanden und nicht, wie schon oft erlebt, versuchten den Chor zu übertönen. Da sei dem Leiter des Musikzuges, Jürgen Stache, Dank gesagt.

Langsam füllte sich die „Arena“ als sich der PCH und der Musikzug Hoisdorf mit den gemeinsam gespielten „Volldampf voraus“ und „Frei Weg“ vorstellten. Nicht nur die, Konzertbesucher, sondern auch viele Spaziergänger, die das sonnige, aber kühle Wetter nutzten, blieben stehen, um den Klängen zu lauschen. Der zweite Block gehörte dem PCH mit schwungvollen Melodien wie „Play a simple melody“, „Wochenend und Sonnenschein“, „Fuchs und Igel“ bis hin zur „Schönen Isabella“ mit Otto Kadel als Solist, begleitet von Monika Brutscher und Yevgen Kuznetskyy am Akkordeon. Und dann folgte das japanische Volkslied „ßolan bushi“ – dessen Text Kazuo Kanemaki mit launischen Worten erklärte. Dazu unterstrich Otto Kadel mit einem japanischen Umhang, den er von unserer Konzertreise nach Japan 2006 mitgebracht hatte, seinen Solopart in diesem Vortrag.Herbstklänge 2012

Der nächste Block wurde vom Musikzug Hoisdorf gestaltet. Mit Schleswig-Holstein-Melodien, „Chanson napolitane“„La Mer“ „Mexiko“, und zum Schluss dem „Wild cats blues“ zeigten sie die ganze Bandbreite ihres Könnens, wobei besonders die Solisten, an der Klarinette Lena Schmidt und an der Solotrompete Kjell Faber, zu gefallen wussten. Begeisterter Applaus der inzwischen ca. 300 Zuschauer war ihr verdienter Lohn.

Dann zwang ein heftiger Regenschauer die Zuschauer zwar kurzzeitig unter die weit ausladenden Bäume zu flüchten, als sich die Sonne jedoch wieder blicken ließ, nahmen sie wieder ihre Plätze ein.

Unser Geschäftsführer Helmut Peters, der die Moderation für den PCH übernommen hatte, kündigte nun in den Block mit den Seemanns-Liedern und Shanties an. Ein unverzichtbarer Teil unserer Open-Air-Auftritte. Als die Sänger mit ihren Elbseglern auf dem Kopf aufmarschierten, zeigte der Applaus, wie sehr sich das Publikum auf diesen Teil des Konzertes freute. Hier schlug die Stunde für unseren Chorleiter-Assistenten Masanori Hosaka und die Solisten Martin Vetter bei „My Bonnie“, Jochen Harms mit „Away Susanna“ und „La Paloma“. Dann aber kam er, Jürgen Wichmann, als „Smutje“, der Koch. Mit hoher Kochmütze und Riesen-Kochlöffel und seinen plattdeutschen Versen erfreute er das Publikum. Den „Hamborger Veermaster“ und die „Reeperbahn“ interpretierte Walter Wozny gewohnt gekonnt. Zum Schluss dieses Teils erklangen begleitet von unsren beiden Akkordeonisten „Mein Hamburg“ und „The drunken sailor“, in dem Otto Kadel und Jochen Harms ihre nahezu zungenbrecherische Stimmakrobatik zeigen konnten.

Wechselnd vom Maritimen präsentierte der Musikzug Hoisdorf jetzt Stücke aus dem „Starlight Express“ und die unvergänglichen Melodien des Komponisten Heymann, der in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts viele unvergessene Film- und Bühnenmusiken geschrieben hat, wie der Orchesterleiter Jürgen Stache erklärte.

Gemeinsam und sehr voluminös erklangen der „Fliegermarsch“ und „Anchors away“ zum Abschluss eines gelungenen Open-Air-Konzertes. Mit lautem Applaus und Zugabe-Rufen forderte das Publikum mehr. Das ließen sich der PCH und der Musikzug Hoisdorf nicht zwei Mal sagen und verabschiedeten sich endgültig mit dem „Gefangenenchor“ aus der Oper „Nabucco“.

Während des gesamten Konzertes wurden die musikalischen Darbietungen von einer „Tänzerin“ auf der Nebenbühne begleitet, die schon fast zum „festen Inventar“ unserer Auftritte gehört.


Männerchor- Festival 2012 in Glückstadt             11. November 2012

Die ehrwürdige Stadtkirche in Glückstadt war kalt, aber besitzt eine hallfreie, tragende Akustik. Das und gut besetzte Kirchenbänke bewirkte eine schnelle „innere Erwärmung“ der zahlreichen Sänger und des erwartungsvollen Publikums.

Das „Erste Männerchor-Festival Glückstadt“ wurde gestaltet von vier Traditionschören:

Federführend „Lied Hoch Glückstadt“, Leitung: Kazuo Kanemaki,

„Kremper Liedertafel Lied-Hoch e.V.“, Leitung: Wolf Andre Sturm,

„Kreutzer-Chor Hamburg“, Leitung: Peter Hechfellner,

„Polizeichor Hamburg von 1901 e.V.“ Leitung: Kazuo Kanemaki.Glückstadt Nov. 2012

Der Hausherr, Pastor Schröder, fand einladende Worte an die Sänger und die zahlreichen Glückstädter – und keinesfalls nur Rentner. Er ist schon oft Gastgeber für den Glückstädter Chor und dessen Gastchöre gewesen und freut sich natürlich immer über ein volles Haus und anspruchsvolle Livemusik.

Heute, am 11.11.2012, war das Liedgut besonders vielschichtig von populär/leicht bis klassisch - und ebenso populär. Echte Chorgemeinschaft und Verbundenheit zeigte sich, als der gemeinsame Chorleiter der Glückstädter und des PCH (Polizeichor Hamburg) spontan den zurzeit in „Personalnöten“ befindlichen Chor „Lied Hoch“ mit ein paar Stimmen aus dem PCH „auffüllte“. Wie praktisch doch, wenn das Liedgut bei identischem Chormeister sofort adaptierbar ist! Schnell wurde das passende „Outfit“ getauscht und dem aufmerksamen Publikum ein bunter Strauß harmonischer Männerchorwerke von Franz Schubert, O. Fischer, C. M. von Weber, Ludwig van Beethoven, Conradin Kreutzer, Franz Abt und W. A. Mozart serviert. Dankbarer Applaus war der Preis für die aktiven Sänger im „Glückstädter Blau“, im hanseatischen Dunkelblau oder im „Gospelschwarz mit Fliege“. Neben den Werken großer Komponisten gab es aber auch Kompositionen von nicht so bekannten Tondichtern wie J. Heim („Vineta“), J. Dürrner („Sturmbeschwörung in der Originalfassung), Mundartliches von Ursula Barthel oder Helmut Wormsbächer und Heinrich Paulsen, aber auch Udo Jürgens wurde bemüht, nicht persönlich, doch mit seinem Hit „Ihr von morgen...“ Ferner hörte das mehr und mehr begeisterte Publikum Spirituals, maritimes und sogar ein japanisches Fischerlied „ßolan bushi“ wurde in Originalsprache dargeboten. Der PCH überraschte die Zuhörer mit dem „Chor der Zigeuner“ oder „Echochor“ aus Preciosa von C. M. von Weber, indem ein Doppelquartett nicht zum Auftrittsplatz ging, sondern in die Gegenrichtung abzweigte – eben als „Echochor“. Auch C. Kreutzers „Schäfers Sonntagslied“ wurde mit diesem Doppelquartett dargeboten.

Dies alles ist nur eine ungefähre Übersicht zwecks Darstellung der Vielschichtigkeit dieses ersten „Männerchor- Festivals“ in Glückstadt. Nach den ersten 17 Darbietungen gab es eine Pause von 20 Min. und es folgten weitere 16 Werke, abschließend mit dem immer wieder verlangten Verdi-Chor aus „Nabucco“: Dem gewaltigen „Gefangenenchor“, hier gesungen von drei Männerchören.

Am elektrischen Klavier überzeugten Hitomi Shiraishi und der zweite Chorleiter des PCH Masanori Hosaka. Allen dankte der Vorsitzende und damit Festival-Ausrichter Rolf Nedebock mit bunten Blumengebinden.

Lobend hervorheben muss man sicher wieder die fleißigen Glückstädter Frauen. Nicht nur, dass sie liebevoll den Saal im Gemeindehaus gegenüber der Stadtkirche hergerichtet hatten, nein, auch das Kuchenangebot aus den Heimküchen, die herzhaften Schnitten und zuletzt die gute Erbsensuppe mit reichlich Würstchen fanden überall Anklang. Sicher haben die Frauen damit einen guten Beitrag zum Gelingen der ganzen Veranstaltung geliefert, denn man zahlte gerne einen kleinen Obolus für Speisen und Getränke. Wir Hamburger sagen: „Herzlichen Dank“! Dem Männerchor „Lied Hoch“ kann man nur wünschen, dass es eine Wiederholung mit frischen Sängern gibt, denn so klein muss sich Glückstadt gegen Hamburg nicht machen, obwohl man hier ja bei Gründung der Stadt Hamburg das Wasser abgraben wollte. Nun gut, heute graben wir hoffentlich bald zügig die ganze Elbe einen Meter tiefer!

   Otto Kadel


Konzertreise in die „Rattenfängerstadt“ Hameln     30. November bis 2. Dezember 2012

Vor drei Jahren begannen die Vorgespräche zu diesem Konzertwochenende in Hameln. Es sollten drei Tage werden, in denen die Sänger des Polizeichores Hamburg die vorbildliche Gastfreundschaft des PC Hameln genießen durften. Erwartungsfroh bestiegen 50 Sänger den Bus und fuhren bei herrlichem Wetter der „Rattenfängerstadt“ Hameln entgegen. Natürlich wohnte der Chor dann auch im Rattenfängerhotel „Berkeler Warte“ vor den Toren der Stadt.

Freudig begrüßt wurde unsere Ankunft vom Vorsitzenden Thomas Schrell und seiner Frau Elke sowie von Klaus Bandowski, der uns in den kommenden Tagen ein treuer und kundiger Wegbegleiter sein würde. Ein gut gekühlter Schluck stand für die Sänger bereit, damit wir den ersten Programmpunkt noch besser genießen konnten: die Stadtführung. Mit unseren Stadtführern ging es durch die Altstadt. Sie begann beim Rattenfängerhaus in der Osterstraße mit seinen vielen historischen Gebäuden. Vorbei an dem alten und dem neuen Rattenfängerbrunnen, dem Hochzeitshaus und durch viele enge Gassen bis zur Marktkirche St. Nicolai.

An den einzelnen Punkten erfuhren wir viel über die Geschichte Hamelns und das zentrale Thema, den Rattenfänger. Der Sage nach soll er 1284 angeboten haben, die Stadt gegen gutes Geld von Ratten und Mäusen zu befreien. Nach erfolgreicher Arbeit verweigerte ihm der Rat der Stadt den wohlverdienten Lohn. So zog er verbittert von dannen, kehrte aber am 26.06.1284 zurück als die Hamelner in der Kirche saßen. Mit seinem Pfeifchen, das zuvor die Ratten und Mäuse anzog, lockte er jetzt 130 Kinder zu sich hin und zog mit ihnen auf Nimmerwiedersehen aus der Stadt.(Nov 28, 2012 10 16 PM)Canon Canon EOS 350D DIGITAL(1200x800) JPEG

Besonders eindrucksvoll war das Rattenfänger-Figuren- und Glockenspiel, das sich am Hochzeitshaus hinter einer großen Kupfertür versteckt. Drei Mal am Tag öffnet sie sich, damit sich die Figuren drehen können und das Rattenfängerlied erklingt. Am Markt und in den angrenzenden Straßen ließen es sich die Sänger auf dem Weihnachtsmarkt bei Glühwein, Schmalzgebäck und anderen Leckereien gut gehen.

So eingestimmt fuhren wir mit dem Bus zum „Sportkrug“, dem Vereins- und Probenlokal des PC Hameln. Ein wenig mussten wir vor der Tür warten, da die Hamelner noch zusammen mit dem Gastorchester, der Neuen Philharmonie Hamburg, probten. Als wir eintraten, gaben wir mit „Hallo, hier Hamburg“ unsere gesangliche Visitenkarte ab. Im Saal wartete nicht nur ein köstliches warmes Buffet auf uns, sondern später auch noch manche Überraschung. Denn plötzlich öffnete sich die Tür und der Rattenfänger sprang mit seiner Pfeife in den Raum. Er erzählte kurzweilig von seinem Missgeschick und wie er sich am Rat der Stadt rächte. Aber herauslocken ließen sich die vielen Gäste nicht, denn es erschien die „merkwürdige“ Mutter Oberin mit ihren noch merkwürdigeren Ordensschwestern, die alle ihre guten Gründe vorbrachten, warum sie nicht länger im Kloster bleiben wollten. Ein großer Lacher und toller Erfolg für die sechs Protagonistinnen. So vergingen die Stunden bei lebhaften Gesprächen. Vor der Abfahrt ins Hotel gab es vom PC Hamburg noch ein gesangliches Dankeschön an die großartigen Gastgeber. Im Hotel fanden sich dann einige Unentwegte zu einem kleinen Umtrunk an der Hotelbar ein.

Am nächsten Morgen stand Klaus Bandowski mit seiner roten Jacke pünktlich bereit, den Sängern die Teile der Stadt zu zeigen, die bei der Stadtführung nicht berührt wurden. Die Altstadt mit ihren vielen Fachwerkhäusern ist schon eine Reise wert. Aber nun wurde es langsam ernst, denn in wenigen Stunden sollten die Konzerte beginnen. Ein wenig Zeit blieb zum Ausruhen, aber dann stand der Bus abfahrbereit mit dem Ziel „Theater Hameln“ vor der Tür. Das Theater Hameln mit seinen 700 Sitzplätzen war für die zwei Konzerte fast restlos ausverkauft. Ein Beweis, dass diese Art der Öffentlichkeit im weitesten Sinne ein Sympathieträger für die Polizei ist.

Zwischen Einsingen, Stellprobe, den zwei Konzerten und den einzelnen Auftritten hatten die Damen des PC Hameln leckere Kleinigkeiten und Getränke bereitgestellt, die die Wartezeiten auf die angenehmste Art überbrückten. Ein großes Lob an die fleißigen Damen! Aber das Wichtigste waren natürlich die beiden Konzerte, in denen der PC Hameln zusammen mit der Neuen Philharmonie Hamburg unter der musikalischen Gesamtleitung von Andranik Simonyan sein Können zeigte. Später stieß auch der PC Hamburg dazu, der mit seinen Beiträgen ebenfalls Akzente setzte, geleitet von Kazuo Kanemaki und auf dem Flügel begleitet vom Chorleiter-Assistenten, Masanori Hosaka. Auch im zweiten Teil dominierten wieder der PC Hameln und das Orchester. Der PC Hamburg erfreute das Publikum mit klassischen Liedern zur Weihnacht. Zum Schluss seines Teil wurde stimmgewaltig und temperamentvoll das „Hail Holy Queen“ aus dem Film „Sister Act“ vorgetragen, was das Publikum zu lauten Beifallsäußerungen hinriss. Zum Schluss sangen erstmals alle Beteiligten zusammen auf der Bühne mit dem Publikum das unvergängliche Weihnachtslied „O du fröhliche, o du selige …“ Ein würdevoller Schlussakkord unter einen beeindruckenden Konzerttag. Das Glas Sekt oder das kühle Bier nach dem Konzertende hatten sich alle redlich verdient. Mit dem „Abendfreden“ und „Aus der Traube in die Tonne“ verabschiedete sich der PC Hamburg von seinen Gastgebern und Peter Hinsch, der 1. Vorsitzende des PC Hamburg, brachte seine Vorfreude auf den Gegenbesuch des PC Hameln im kommenden Jahr zum Ausdruck.


„Jauchzet, frohlocket“ - Weihnachtskonzerte am 15. und 16. Dezember 2012

Als vor zwei Jahren die Termine für die Weihnachtskonzerte vergeben wurden, musste der Polizeichor Hamburg von 1901 e.V. (PCH) „schweren Herzens“ zwei Abendveranstaltungen an aufeinanderfolgenden Tagen akzeptieren.   Da sich ein Großteil unserer Gäste, meist aus Altersgründen scheut, zu später Stunde öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, war der Vorstand im Zweifel, ob zwei Konzerte geplant werden sollten. Im Nachhinein kann man sagen, das Risiko hat sich gelohnt. Mit nur wenigen Abstrichen konnten die Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre erreicht werden. Dafür gebührt den treuen Freunden des PCH ein herzliches Dankeschön, was auch der Vorsitzende in seinen Begrüßungsworten zum Ausdruck brachte.

Der Polizeipräsident und Schirmherr des PCH, Wolfgang Kopitzsch, betonte in seinem Grußwort, dass die stimmungsvollen Konzerte „seines“ Chores für viele ein Muss in der Vorweihnachtszeit seien. Nach diesem Auftakt stellte Peter Hinsch die Moderatorin vor, Theresa von Tiedemann, die für die verhinderte Tina Busch spontan eingesprungen war. In einem eleganten langen schwarzen Kleid mit einer Chiffonstola übernahm sie gut vorbereitet und in einem erfrischenden Stil die Moderation an diesem Abend.043 MG 9855 JPG

An der Orgel und später auch am Flügel saß bereits Eiko Okuno, als der musikalische Leiter des Konzertes und Chorleiter des PCH, Kazuo Kanemaki, das Dirigentenpult betrat. Mit dem eindrucksvollen „Die Ehre Gottes aus der Natur“ von L. v. Beethoven gaben wir unseren Einstand. Besinnlichere Lieder folgten und wurden mit viel Applaus bedacht. Danach betraten die Mitglieder des Jugendsinfonieorchesters Ahrensburg (JOA) mit ihrem hervorragenden Leiter Michael Klaue das Podium. Mit dem Blumenwalzer aus dem Ballett „Der Nussknacker“ von P.I. Tschaikowski gaben sie ein vielumjubeltes Beispiel ihres beachtlichen Könnens ab, wobei das Harfenspiel besonders beeindruckte.

Nun sollten die Gäste einen absoluten Konzerthöhepunkt erleben: Der CANTUS-Mädchenchor aus Kuldiga/Lettland betrat in seinen traditionellen Volkstrachten die Bühne. Die vierzig Mädchen und ihre Leiterinnen, Maruta Rozite und Maruta Grigale, standen noch eine halbe Stunde vorher in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis vor ebenfalls einem großen Publikum und hatten in der Laeiszhalle nun ihre nächste „Bewährungsprobe“. Sie sind Garanten für hochklassiges Singen! Und so klangen auch ihre Vorträge mit internationalen und lettischen weihnachtlichen Liedern, die das Publikum mit Bravo-Rufen quittierte.

Als letzter Programmpunkt vor der Pause gesellte sich zu dem PCH und dem JOA Christin Kullmann mit ihrem glockenreinen Sopran, den sie im Zusammenspiel mit Chor und Orchester sehr zur Freude der Zuhörer in „La Vergine Degli Angeli“ aus der Oper „Die Macht des Schicksals“ von G. Verdi erklingen ließ.

In der Pause fragten sich die Konzertgäste, ob das bis dahin Gehörte noch zu übertreffen sei. Sie hätten beruhigt sein können, es war. Denn gleich zu Beginn überraschte der PCH, dieses Mal dirigiert von seinem zweiten Chorleiter Masanori Hosaka, mit einem chilenischen Weihnachtslied „Señora Dona Maria“, das einfühlsam Marias Situation im Stall zu Bethlehem beschreibt. „Weihnacht“ besinnlich und „Fröhliche Weihnacht“ sehr munter stimmten weiter auf die bevorstehenden Feiertage ein. Canon EOS 5D Mark II2933Ebenso das JOA mit der Sopranistin Kristin Kullmann mit ihrem „Alleluja“ aus der Motette „Exsultate, Jubilate“ von W.A. Mozart. Auch hier wieder donnernder Applaus. Das sollte aber nicht alles vom JOA sein, denn mit dem „Walzer“ aus dem Ballett „Schwanensee“ von P.I. Tschaikowski zeigten sie ein weiteres Mal, was in diesem Klangköper steckt und mit welcher Perfektion alle Klangregister gezogen werden. Ein sehr zufriedener Michael Klaue dankte sichtlich berührt seinen Instrumentalisten für diese großartige Leistung.

Der zweite Auftritt des CANTUS-Mädchenchores wurde zu einer sich ständig steigernden Galavorstellung. Mit dem „Weihnachtszug“ und den folgenden Liedern, die alle von der Pianistin des Chores, Marta Ozolina, am Flügel begleitet wurden, verzauberten sie das Publikum. Die 8- bis 18-jährigen Mädchen sangen nicht nur, sondern gaben jedem Lied mit ihren tanzartigen Bewegungen jenen zusätzlichen Impuls, der das Publikum zum Jubeln brachte. Aber auch der PCH musste sich hinter dieser Leistung nicht verstecken, denn mit dem Lied „Hail Holy Queen“ aus dem Film „Sister Act“ begeisterte er ein weiteres Mal seine Konzertgäste.

Nach diesem dynamischen Teil wurde es besinnlich. Die beiden jüngsten Cantus-Mädchen traten an die Bühne und sangen auf ihre bezaubernde Art mehrsprachig „Still, still wenn‘s Christkind schlafen will“, ein Ohrenschmaus und manch einer verdrückte vor Rührung eine Träne. Mit zwei Tüten, voll mit Süßigkeiten, wurden sie für diesen Auftritt extra belohnt. Eine ganz „Stille Nacht“, gefühlvoll vorgetragen vom PCH, gab diesen Minuten ihr besonderes Flair.

Auf leise folgt laut, aber nicht im unangenehmen Sinne, sondern in der Klangfülle von Chören und Orchester. Aus dem Weihnachtsoratorium von J.S. Bach erklang „Jauchzet, frohlocket“, ein Erlebnis für alle Sinne. Was konnte darauf noch folgen? Natürlich, könnte man sagen, das „Halleluja“ aus dem Oratorium „Der Messias“ von G.F. Händel, seit vielen Jahren ein Muss zum Schluss eines jeden Weihnachtskonzertes des PCH. Umjubelt vom Publikum und zufrieden mit den gezeigten Leistungen bedankte sich der Vorsitzende beim begeisterten Publikum und dankte den Akteuren für ihre Beiträge mit süßen Präsenten bzw. einem Blumenstrauß. Nach dem verdienten Applaus wurden die Weihnachtsmützen aufgesetzt und es erklang das schöne Weihnachtslied „O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit“, wobei die zweite Strophe allein vom Publikum inbrünstig gesungen wurde.

Es gibt wohl kaum ein Weihnachtskonzert in Hamburg und Umgebung, in dem auf so vielfältige musikalische Weise vorweihnachtliche Stimmung verbreitet wird. Eine Stimme aus dem Publikum brachte es auf den Punkt: „Wenn ich jedes Jahr vom Weihnachtskonzert des PCH komme, dann sage ich mir immer: Jetzt kann Weihnachten kommen!“ Dem ist, glaube ich, nichts hinzuzufügen.

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