WIR SIND OFFEN FÜR ALLE SINGENDEN MÄNNER

Unsere Chorreise nach Leipzig im Freistaat Sachsen      28. bis 30. April 2012

In aller Herrgottsfrühe (07:30) starteten wir zu unserer ersten Konzertreise in diesem Jahr. Der Bus war mit 58 Teilnehmern voll besetzt, alle waren pünktlich und so konnte die Reise beginnen. Kurz nach der Abfahrt stellte sich der Busfahrer, Bernd Poster, vor und wünschte sich und uns eine gute Reise. Von ihm sollten wir in den nächsten Tagen noch viel zu hören bekommen. Auf dem Weg nach Leipzig nahmen wir noch unsere zwei „Auswärtigen“, Sigfrid Breiting in Lüneburg und Uwe Plath kurz vor Braunschweig, mit an Bord. Bis auf einen Stau kurz vor Halle bei der Saale-Brücke verlief die Reise mit zwei Pausen reibungslos. Unterwegs informierte uns der Busfahrer ständig über die Highlights links und rechts der Strecke, ob es Zuckerfabriken oder der Flughafen Leipzig war, er hatte zu allem etwas zu sagen – und das noch fundiert und sehr detailreich. Aber das war nicht alles, denn sein scheinbar nicht enden wollender Vorrat an Witzen unterhielt uns zwischendurch auf das Beste. So bogen wir schließlich mit 40minütiger Verspätung auf den Parkplatz vor dem Völkerschlacht-Denkmal ein, wo wir schon von einer Abordnung unserer Gastgeber, des PC Leipzig, ungeduldig erwartet wurden.Leipzig April 2012

Alles war bei herrlichem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen für uns vorbereitet: Würstchen mit selbstgemachten, verschiedenen sehr schmackhaften Kartoffelsalaten und natürlich ausreichend Getränken, die nach der langen Fahrt besonders gut den Durst der Sänger löschten. Nach einem gut gekühlten Allasch und einer Kurzbesichtigung des Völkerschlacht-Denkmals begrüßte der PCH seine Gastgeber offiziell und bedankte sich mit einem Ständchen. Und schon saßen wir wieder im Bus, um einen kurzen, aber umfassenden Eindruck von Leipzig bei einer Stadtrundfahrt zu bekommen, die wir zu einer Besichtigung der Thomaskirche und des Marktes unterbrachen. Das machte Appetit auf mehr. Die Stadtrundfahrt endete schließlich vor dem Balance-Hotel, wo wir uns gegen 19:00 Uhr zum 3-gängigen sehr schmackhaften Abendessen trafen. Mit dem Hotel hatte uns der PC Leipzig eine sehr gute Empfehlung gegeben.

Einige machten sich nach dem Essen und der Gewissheit des Klassenerhaltes des HSV auf den Weg, Leipzig auf eigene Faust zu erkunden. Die einen zog es zu einer Vorbesichtigung des Ortes unseres Kommers am nächsten Tag, andere zogen in die Innenstadt, wo besonders das Barfußgässchen beeindruckte, eine Gasse, in der sich eine Lokalität an die andere reihte.

Alles saß draußen an diesem lauen Frühlings-Sommerabend und genossen die fröhliche Stimmung. Im Hotel trafen sich die „Heimkehrer“ dann noch zu einem Abschlussbierchen mit den „Daheimgebliebenen“.

Nach einem späten Frühstück blieb Zeit, bevor es ernst wurde. Diese nutzten einige, um einen weiteren Abstecher in die Innenstadt zu wagen. Sie wurden belohnt, denn am 30. Welttanztag hatte man vor der Oper auf dem Augustusplatz einen wohl 2500 qm großen Tanzboden aufgebaut, auf dem im 15 Minuten-Takt die unterschiedlichsten Tanzgruppen ihr Können bei sommerlicher Hitze zeigten. Eine wirklich eindrucksvolle Darbietung aller Akteure, die wir leider nur für kurze Zeit genießen konnten.

Um 12:30 Uhr fanden sich alle Sänger, korrekt gekleidet, zur Abfahrt zur Versöhnungskirche in Leipzig-Gohlis-Nord ein. Eine imposante Kirche in diesem Vorort, die 1932 eingeweiht wurde und eines der wenigen Kirchenbauwerke der klassischen Moderne in Deutschland ist und im Bauhausstil erbaut wurde. Beeindruckend die Eingangsfront auf der Südseite mit seinem monumentalen Kreuzfenster, gekrönt von einem 43 m hohen Kirchturm. Dort sollten wir das Frühlingskonzert zusammen mit dem PC Leipzig und einem Holzbläserquintett des Polizeiorchesters Sachsen, dem auch ein Horn angehörte, bestreiten. Zwischen den Proben hatten die fleißigen Helfer ein leckeres Buffet mit Brötchen und Kuchen aufgebaut, was sehr gut gelungen war. Einige befürchteten angesichts des herrlichen Wetters ein Ausbleiben von Konzertbesuchern. Aber als fünf Minuten vor 16:00 Uhr die Glocken läuteten und die Akteure in die Kirche einzogen, konnten sie sich über eine fast vollständig gefüllte Kirche freuen. Nach einem Grußwort des Gemeindepastors und dem Sängergruß der Polizei, stimmte der Vorsitzende, Manfred Karich, die Zuhörer auf das Kommende ein. Der junge, 24-jährige Chorleiter, Marcus Herlt, der den PC Leipzig erst seit gut einem Jahr leitet, griff zur Stimmgabel und los ging es mit einem Block sechs klassischer Lieder, gefolgt von zwei Sätzen aus dem Divertimento von Joseph Haydn, das von dem Holzbläserquintett gekonnt vorgetragen wurde. Ohne Pause ging es wieder weiter mit dem PC Leipzig. Die Damen und Herren hatten sich jetzt Schwungvolles vorgenommen, wo hier besonders „Die Forelle“ in der Bearbeitung von Franz Schöggl Heiterkeit im Publikum verbreitete. Die „Barkarole“ bildetet den Abschluss dieses Liederreigens, den das Publikum mit großem Beifall bedachte. Nachdem die beiden letzten Sätze des Divertimentos verklungen waren, nahm der PC Hamburg vor dem Altar Aufstellung, Kazuo Kanemaki ließ die Notenmappen aufschlagen, stimmte an und dann begannen die Männer des PC Hamburg mit viel Schwung das Trinklied aus der Oper „Ernani“ zu singen. Das war der Beginn eines Non-Stopp-Programms von zehn Liedern unterschiedlichster Prägung. Schnell und besinnlich wechselten sich ab und das Publikum war sichtlich begeistert. Drei Seemannslieder beendeten unseren Part, aber das Publikum wollte noch mehr, wie unser Vorsitzender, Peter Hinsch, aus dem Beifall mit Standing Ovations feststellte. Mit „Mein Hamburg“ verabschiedeten sich die Sänger. Aber auch das sollte noch nicht reichen. So setzte sich Kazuo Kanemaki ans Klavier und zusammen mit unseren zwei hervorragenden Akkordeonisten, Monika Brutscher und Yevgen Kuznetskyy, die auch schon die Seemannslieder gekonnt begleitet hatten, erklang der Gefangenenchor aus „Nabucco“. Zum Schlussbild fanden sich alle Akteure noch einmal zusammen, um sich mit „Abend wird es wieder“ vom begeisterten Publikum zu verabschieden.

Die nächste Station sollte der „Hopfen-Speicher“ sein. Wie der Namen vermuten ließ, wird dort nicht nur gegessen, sondern auch reichlich getrunken, was die Defizite aus der Sangesarbeit ausgleichen soll. Nachdem der erste Durst gelöscht war, schritt man zum kalt-warmen Buffet. Eine wirklich leckere Aneinanderreihung von Köstlichkeiten, ob Suppe, Braten oder Fisch, kalte Platten und süße Verführungen zum Nachtisch, alles war gut. Es folgte ein gemütliches Beisammensein drinnen oder draußen im großen Biergarten, wo man wollte. Wer nach 22:00 Uhr noch Durst hatte, der konnte sich dann an der Hotelbar weiter bedienen lassen.

Am nächsten Morgen hatte der Chor eine freudige Pflicht zu erfüllen. Unser Sangesfreund, Jürgen Wichmann, feierte seinen 75. Geburtstag. Mit „Am kühlenden Morgen“ brachten wir ihm vor unserer Abfahrt sein Ständchen. Im Bus bedankte er sich später mit Hochprozentigem und Wurst für eine nicht ganz 100 %ig gelungene Darbietung. Zum Abschied erhielt jeder Sänger zur Erinnerung eine „Leipziger Lerche“, eine Gebäckspezialität mit historischem Hintergrund, wie uns der Vorsitzende, Manfred Karich, erklärte.

Die Rückfahrt verlief reibungslos, unser Fahrer Bernd war in Hochform und brachte einen Kalauer nach dem anderen, so dass wir unser Ziel Hamburg schon gegen 15:30 Uhr gutgelaunt erreichten. Damit endete eine harmonische Chorreise, an der alles gestimmt hat und die uns Allen noch lange gegenwärtig bleiben wird.

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