WIR SIND OFFEN FÜR ALLE SINGENDEN MÄNNER

„Jauchzet, frohlocket“ - Weihnachtskonzerte am 15. und 16. Dezember 2012

Als vor zwei Jahren die Termine für die Weihnachtskonzerte vergeben wurden, musste der Polizeichor Hamburg von 1901 e.V. (PCH) „schweren Herzens“ zwei Abendveranstaltungen an aufeinanderfolgenden Tagen akzeptieren.   Da sich ein Großteil unserer Gäste, meist aus Altersgründen scheut, zu später Stunde öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, war der Vorstand im Zweifel, ob zwei Konzerte geplant werden sollten. Im Nachhinein kann man sagen, das Risiko hat sich gelohnt. Mit nur wenigen Abstrichen konnten die Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre erreicht werden. Dafür gebührt den treuen Freunden des PCH ein herzliches Dankeschön, was auch der Vorsitzende in seinen Begrüßungsworten zum Ausdruck brachte.

Der Polizeipräsident und Schirmherr des PCH, Wolfgang Kopitzsch, betonte in seinem Grußwort, dass die stimmungsvollen Konzerte „seines“ Chores für viele ein Muss in der Vorweihnachtszeit seien. Nach diesem Auftakt stellte Peter Hinsch die Moderatorin vor, Theresa von Tiedemann, die für die verhinderte Tina Busch spontan eingesprungen war. In einem eleganten langen schwarzen Kleid mit einer Chiffonstola übernahm sie gut vorbereitet und in einem erfrischenden Stil die Moderation an diesem Abend.043 MG 9855 JPG

An der Orgel und später auch am Flügel saß bereits Eiko Okuno, als der musikalische Leiter des Konzertes und Chorleiter des PCH, Kazuo Kanemaki, das Dirigentenpult betrat. Mit dem eindrucksvollen „Die Ehre Gottes aus der Natur“ von L. v. Beethoven gaben wir unseren Einstand. Besinnlichere Lieder folgten und wurden mit viel Applaus bedacht. Danach betraten die Mitglieder des Jugendsinfonieorchesters Ahrensburg (JOA) mit ihrem hervorragenden Leiter Michael Klaue das Podium. Mit dem Blumenwalzer aus dem Ballett „Der Nussknacker“ von P.I. Tschaikowski gaben sie ein vielumjubeltes Beispiel ihres beachtlichen Könnens ab, wobei das Harfenspiel besonders beeindruckte.

Nun sollten die Gäste einen absoluten Konzerthöhepunkt erleben: Der CANTUS-Mädchenchor aus Kuldiga/Lettland betrat in seinen traditionellen Volkstrachten die Bühne. Die vierzig Mädchen und ihre Leiterinnen, Maruta Rozite und Maruta Grigale, standen noch eine halbe Stunde vorher in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis vor ebenfalls einem großen Publikum und hatten in der Laeiszhalle nun ihre nächste „Bewährungsprobe“. Sie sind Garanten für hochklassiges Singen! Und so klangen auch ihre Vorträge mit internationalen und lettischen weihnachtlichen Liedern, die das Publikum mit Bravo-Rufen quittierte.

Als letzter Programmpunkt vor der Pause gesellte sich zu dem PCH und dem JOA Christin Kullmann mit ihrem glockenreinen Sopran, den sie im Zusammenspiel mit Chor und Orchester sehr zur Freude der Zuhörer in „La Vergine Degli Angeli“ aus der Oper „Die Macht des Schicksals“ von G. Verdi erklingen ließ.

In der Pause fragten sich die Konzertgäste, ob das bis dahin Gehörte noch zu übertreffen sei. Sie hätten beruhigt sein können, es war. Denn gleich zu Beginn überraschte der PCH, dieses Mal dirigiert von seinem zweiten Chorleiter Masanori Hosaka, mit einem chilenischen Weihnachtslied „Señora Dona Maria“, das einfühlsam Marias Situation im Stall zu Bethlehem beschreibt. „Weihnacht“ besinnlich und „Fröhliche Weihnacht“ sehr munter stimmten weiter auf die bevorstehenden Feiertage ein. Canon EOS 5D Mark II2933Ebenso das JOA mit der Sopranistin Kristin Kullmann mit ihrem „Alleluja“ aus der Motette „Exsultate, Jubilate“ von W.A. Mozart. Auch hier wieder donnernder Applaus. Das sollte aber nicht alles vom JOA sein, denn mit dem „Walzer“ aus dem Ballett „Schwanensee“ von P.I. Tschaikowski zeigten sie ein weiteres Mal, was in diesem Klangköper steckt und mit welcher Perfektion alle Klangregister gezogen werden. Ein sehr zufriedener Michael Klaue dankte sichtlich berührt seinen Instrumentalisten für diese großartige Leistung.

Der zweite Auftritt des CANTUS-Mädchenchores wurde zu einer sich ständig steigernden Galavorstellung. Mit dem „Weihnachtszug“ und den folgenden Liedern, die alle von der Pianistin des Chores, Marta Ozolina, am Flügel begleitet wurden, verzauberten sie das Publikum. Die 8- bis 18-jährigen Mädchen sangen nicht nur, sondern gaben jedem Lied mit ihren tanzartigen Bewegungen jenen zusätzlichen Impuls, der das Publikum zum Jubeln brachte. Aber auch der PCH musste sich hinter dieser Leistung nicht verstecken, denn mit dem Lied „Hail Holy Queen“ aus dem Film „Sister Act“ begeisterte er ein weiteres Mal seine Konzertgäste.

Nach diesem dynamischen Teil wurde es besinnlich. Die beiden jüngsten Cantus-Mädchen traten an die Bühne und sangen auf ihre bezaubernde Art mehrsprachig „Still, still wenn‘s Christkind schlafen will“, ein Ohrenschmaus und manch einer verdrückte vor Rührung eine Träne. Mit zwei Tüten, voll mit Süßigkeiten, wurden sie für diesen Auftritt extra belohnt. Eine ganz „Stille Nacht“, gefühlvoll vorgetragen vom PCH, gab diesen Minuten ihr besonderes Flair.

Auf leise folgt laut, aber nicht im unangenehmen Sinne, sondern in der Klangfülle von Chören und Orchester. Aus dem Weihnachtsoratorium von J.S. Bach erklang „Jauchzet, frohlocket“, ein Erlebnis für alle Sinne. Was konnte darauf noch folgen? Natürlich, könnte man sagen, das „Halleluja“ aus dem Oratorium „Der Messias“ von G.F. Händel, seit vielen Jahren ein Muss zum Schluss eines jeden Weihnachtskonzertes des PCH. Umjubelt vom Publikum und zufrieden mit den gezeigten Leistungen bedankte sich der Vorsitzende beim begeisterten Publikum und dankte den Akteuren für ihre Beiträge mit süßen Präsenten bzw. einem Blumenstrauß. Nach dem verdienten Applaus wurden die Weihnachtsmützen aufgesetzt und es erklang das schöne Weihnachtslied „O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit“, wobei die zweite Strophe allein vom Publikum inbrünstig gesungen wurde.

Es gibt wohl kaum ein Weihnachtskonzert in Hamburg und Umgebung, in dem auf so vielfältige musikalische Weise vorweihnachtliche Stimmung verbreitet wird. Eine Stimme aus dem Publikum brachte es auf den Punkt: „Wenn ich jedes Jahr vom Weihnachtskonzert des PCH komme, dann sage ich mir immer: Jetzt kann Weihnachten kommen!“ Dem ist, glaube ich, nichts hinzuzufügen.

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