WIR SIND OFFEN FÜR ALLE SINGENDEN MÄNNER

Frühlingskonzert in der Laeiszhalle                        15. Mai 2010

„Der Mai ist gekommen“ – so begann der Auftritt des Polizeichores Hamburg von 1901 nach dem festlichen Beginn aller Akteure. Kalendarisch wohl, aber wenn man von draußen kam, dann spürte man noch die Reste des langen, schneereichen Winters in der Luft, die kalt vom Norden her über die Stadt zog. Das aber hatte die über 1.000 Zuhörer nicht davon abgehalten, sich in der Laeiszhalle – Musikhalle Hamburg auf einen beschwingten und vergnüglichen Konzertnachmittag zu freuen.(Mai 31, 2010 12 48 PM)Canon Canon EOS 1D Mark IV(1482x988)178006 JPEG

Alle Akteure, das waren in diesem Jahr der Frauenchor der Polizei Duisburg 1983 e.V., die Polizei-Bigband des Landes Schleswig-Holstein und der Polizeichor Hamburg, intonierten den Sängergruß der Polizei von Walter Heyer, der bei sehr vielen Veranstaltungen der Polizeichöre zum Auftakt ihrer Konzerte gespielt wird. In seiner Begrüßung stellte der Vorsitzende, Peter Hinsch, die vielen Ehren- gäste vor, darunter dieses Mal auch das Ehrenmitglied, Dagmar Berghoff. Er freue sich, dass jetzt endlich der Frühling beginne und wir ihm mit diesem Konzert den richtigen Schwung geben wollen. Dann fragte er: Haben Sie schon unsere neue Uniform bemerkt? Denn erstmals zeigte sich der Polizeichor öffentlich in seinem neuen Outfit. Mit einem Hinweis auf das Können und ihre vielen Aktivitäten übergab er das Mikrofon an unsere diesjährige Moderatorin, Kerstin Graf, die auch schon das vergangene Frühlingskonzert moderiert hatte. Lag im vergangenen Jahr ein Schwerpunkt auf japanischen Klängen, so stand in diesem Jahr das deutsche Liedgut im Vordergrund. Davon präsentierte der Polizeichor Hamburg in seinem ersten Teil sechs Lieder, bei denen unsere Bariton-Solisten Rainer Maerz im „Lied der Berghirten“ und Martin Vetter in „Zigeuner spiel uns auf“ Akzente setzten. Der Gesangsblock war so aufgebaut, dass er sich vom ruhigen Beginn immer mehr in Tempo und Ausgelassenheit steigerte, so dass auch das Publikum entsprechend mitging und unser Chorleiter, Kazuo Kanemaki, zufrieden das Pult an den Chorleiter aus Duisburg übergeben konnte.

Der Frauenchor aus Duisburg unter der langjährigen Leitung von Bernhard Mehler führte dieses Thema fort und brachte sehr gefühlvoll vorgetragen ein frühbarockes Lied von Daniel Friderici „Wir lieben sehr am Herzen“ und ein venezianisches Tanzlied aus der Renaissance von Giovanni Domenico da Nola. Dann eine Referenz an Norddeutschland mit „Dat du mien Leevsten büst“ und mit „Guten Abend, gut‘ Nacht“ und „La Caritá“ von Gioachino Rossini klang dieser Melodienreigen aus. Die Solopartien wurden von Kornelia Herrmann geprägt und vom Publikum mit starkem Beifall belohnt.

War das Programm bis hierher eher besinnlich, so sorgte jetzt Bruno Wojke mit seiner Polizei-Bigband Schleswig-Holstein mit Bob’s Boogie, dem Bye Bye Blues, bei dem Maxim Kulikov die Möglichkeiten einer Posaune eindrucksvoll demonstrierte, und Soul Bossa Nova von Quincy Jones für Stimmung auf allen Plätzen. Donnernder Applaus war die Antwort des Publikums für diese tolle Leistung.

Wer gedacht hatte, die Bigband hätte nur solche Töne drauf, der wunderte sich, dass die Bigband auch konzertantes optimal begleiten kann. Als die beiden Chöre dazukamen und alle zusammen aus „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn „Komm holder Lenz“ anstimmten, zeigten sie sich von ihrer besten Seite. Das bewiesen sie auch beim Jubelchor aus der sonst so düsteren Oper „Lucia di Lammermoor“ von Gaetano Donizetti. Mit seinem glasklaren Tenor debütierte der junge Japaner Yuta Sato im Opernchor als Solist. Mit diesem schwungvollen Chorsatz entließ Kerstin Graf das Publikum in die Pause.

Was wäre ein Frühlingskonzert des Polizeichores ohne seinen Shanty-Teil? „Wir sind auf dem richtigen Dampfer“ so hieß es zu Beginn, als unsere Akkordeon-Spieler Klaus Grzybowski und Karl-Heinz Manske das Heft in die Hand nahmen und Maritimes gekonnt begleiteten. Beim „Hamborger Veermaster“ sang Walter Wozny die Verse im Bass und Peter Jonsson mit seinem Bariton gab „Rolling Home“ seine Note. Mit der Bigband ging der erste Teil nach der Pause „Frei weg“ zu Ende. Der stürmische Beifall nach jedem Lied zeigte, dass das Publikum auf diesen Bestandteil des Frühlingskonzertes wohl nicht verzichten möchte(Mai 31, 2010 12 49 PM)Canon Canon EOS 1D Mark IV(1482x988)177989 JPEG.

Mit „Anchors away“ knüpfte die Bigband thematisch an, um dann mit dem „Night Train“ und „Sing, sing, sing“ wieder ihren unverwechselbaren Sound aufflammen zu lassen. Bravo-Rufe aus dem hingerissenen Publikum zeigten, dass diese Stücke genau dessen Nerv positiv getroffen haben.

Im ersten Teil waren die Damen aus Duisburg mit einem blau-weißen Seidenschal über schwarzer Bluse und langem Rock aufgetreten, jetzt erschienen sie mit einem orange-gelbem Seidenschal auf der Bühne, um das Publikum mit Melodien aus Musical und Film zu begeistern. Mit „Mame“ von Jerry Herman, „Angels“ von Robbie Williams bis hin zu „Can you feel the love tonight“ von Elton John spannte Bernhard Mehler mit seinen Damen den Bogen, den er mit „The lion sleeps tonight“ und „Hail holy Queen“ aus „Sister Act“ bravourös zum Ende brachte. Eine großartige Leistung, auch die der beiden Solistinnen Kornelia Herrmann und Vanessa Thienenkamp. Der kleine Löwe, das Maskottchen des Chores, verließ zusammen mit einem zufriedenen Chorleiter den Saal, der noch lange vom Beifall widerhallte.

„Heimlich aus ihrem Auge“ aus der Donizetti-Oper „Der Liebestrank“ hatte unser Gast-Tenor Yuta Sato für seinen umjubelten Soloauftritt ausgesucht. Er studiert gegenwärtig Gesang am Hamburger Konservatorium bei Jaenette Scovotti und Henning Lucius. Eine Stimme, die Großes erwarten lässt.

Wie zu Beginn versammelten sich alle Akteure zum Schlussbild. Es wurde eingeleitet mit dem Einzugsmarsch aus der Operette „Der Zigeunerbaron“ von Joh. Strauß Sohn und als krönender Abschluss der Triumphmarsch aus der Oper „Aida“. Die Begeisterung des Publikums entlud sich in Beifallssstürmen und Standing Ovations. Ein großartiger Dank für ein gelungenes Konzert, zu dem 42 Sängerinnen aus Duisburg, 57 Sänger aus Hamburg und 25 Musiker der Bigband, sowie die Solisten mit Stimme und Instrument beigetragen haben. Mit zwei Zugaben verabschiedeten sich die Akteure und ließen den Nachmittag später beim gemeinsamen Kommers gemütlich ausklingen.

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