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„Sommerlüfte“ in Planten un Blomen                                        20. Juni 2009

„Sommerlüfte“, so war unser diesjähriges Frühlingskonzert in der Musikmuschel in Planten un Blomen überschrieben. So ganz waren sie nicht, aber die ständigen Bitten an Petrus sollten helfen. Wir werden sehen.
Am Freitag nachmittag sollte der Bus mit den Sangesfreunden aus Mülheim zum Hamburg Besuch anrollen. Wie es beim PC Hamburg so Sitte ist, werden unsere auswärtigen Gäste vor den Toren Hamburgs herzlich Willkommen geheißen. Diesmal an der Raststätte Stillhorn an der A 1. Bei Regen versammelte sich der Vorstand zur Begrüßung. Hamburger Schmuddelwetter ist weltbekannt, muss aber nicht sein, schon gar nicht bei einem solchen Freiluftauftritt. Doch – Petrus sei Dank! – als der Bus auf die Raststätte rollte, verzogen sich die Wolken und die Sonne trat hervor (ähnlich wie in „Das Morgenrot“). Den Sangesfreunden aus Mülheim und Herne wurde Matjes mit Hausfrauensoße, der von unserem Sangesfreund Klaus Rehder wie immer in hervorragender Qualität besorgt wurde, kredenzt. Das muss man schon sagen, denn es war ein Tisch mit Hamburger Flagge gedeckt und aus einem Autoradio klang das Willkommens-Lied „Hallo, hier Hamburg“. Peter Linska, unser Orga-Leiter, sorgte dann mit Tetra-Packs mit Milch, Apelsaft usw. für etwas Verwirrung. Darauf war man nun überhaupt nicht eingestellt. Später entpuppte sich der Inhalt als tiefgekühlter Hamburger Kümmel, der mit einem Bier den Genuss erst vollkommen machte. Für manchen fremd, so haben unsere Meeresfrüchte doch allen geschmeckt, und auf den Norden eingestimmt. Manches fröhliche Wort wurde gesprochen und viel gelacht. Nach einer Stunde wurde zum Aufbruch gemahnt, denn Wolfgang Schehlmann hatte noch eine kleine Stadtrundfahrt als Lotse eingeplant, bevor es ins Hotel ging. Der Himmel zog sich wieder zu. Es regnete ...

Am Sonnabend nachmittag begann nun der Ernst des Besuches, nämlich der Freiluft-Auftritt in der Musikmuschel. Ab 14:00 Uhr trudelten die Sänger und die Mitglieder des Akkordeon-Orchesters „Viva la Musica“ aus Wedel ein. Die Sänger aus Mülheim mit schwarzer Hose, weißem Hemd, Fliege und Weste wirkten elegant. Im Gegensatz zum PC Hamburg, der sich in „Seemann weiß“ zeigte. Ein guter Kontrast, der sich auch im Konzert niederschlagen sollte. Aber das Wetter! Es regnete! Dunkle Wolken zogen vom Fernsehturm her über den Park und ließen Schlimmes erahnen. Unsere ersten Fans saßen mit Schirm und Ostfriesennerz bereits in den ersten Reihen. Die sind das gewohnt. Aber wir wollten ja noch mehr mit unserem Gesang und unserer Musik erfreuen. 15:00 Uhr war Beginn und wieder – Petrus sei Dank! – verzogen sich die Wolken und die Sonne trat hervor. Die Stühle waren zwar nass, aber das war mit Tempo-Tüchern und ähnlichem schnell beseitigt. Inzwischen hatten alle Konzertteilnehmer Aufstellung genommen und unser Chorleiter, Kazuo Kanemaki, stimmte die Gäste mit dem „Sängergruß der Polizei“ ein. Unser Vorsitzender, Peter Hinsch, begrüßte die bereits Anwesenden und freute sich mit der Sonne, dass wir im Trockenen beginnen konnten. Dann übergab er das Mikrofon an Peter Jonsson, unseren heutigen Moderator.Samsung S10601737 JPG

Der stellte zunächst den PC 1920 Mülheim vor, der von dem MGV Arion Herne-Baukau von 1878 unterstützt wurde. Denn beide haben den gleichen Chorleiter, den Fürsten Juri Dadiani, der aus Georgien stammt und von dort auch das Temperament mitgebracht hat. Das präsentierte er eindrucksvoll bei seinem Dirigat. Zwei Opern- und zwei Operettenchöre hatte sich der PC Mülheim zum Auftakt ausgesucht. Besonders gefielen den immer zahlreicher werdenden Zuhörern die Solopartien des Vorsitzenden des PCM und hervorragendem Tenor, Franz Gibowski. Großer Applaus war der Lohn für Solist, Chor und Dirigent.

Mit ihrem Leiter, Henning Claasen, trat nun das Akkordeon-Orchester „Viva la Musica“ in Aktion. Schwungvoll wurde der Kavallerie-Marsch von Fritz Däster gespielt. „Biskaya“ und der Kaiserwalzer von Johann Strauß Sohn rundeten diesen Auftritt ab.

Als letzten Part des ersten Teils kündigte unser Moderator nun den PC Hamburg an. Wie gesagt, in „Seemannskleidung“ im Sonnenschein brachten wir Hamburger Lieder und drei englischsprachige Shanties zum Besten wie „My bonnie is over the ocean“. In diesem Teil bekamen unsere Solisten Hans-Joachim Harms, Peter Jonsson und Martin Vetter als Sänger und Klaus Grzybowski und Henning Claasen an den Akkordeons ihren verdienten Beifall.

Es ist ja nicht nur das treue Publikum, das wir erfreuen, sondern auch in diesem Jahr wurden wir alle wieder erfreut von der „Lady in Red“, einer älteren Dame in einem langen roten Mantel mit einem roten Kompotthut, die die Auftritte der Chöre und des Akkordeon-Orchesters mit ausdrucksvollen Tanzbewegungen begleitete. Zeitweise gesellten sich auch andere Damen hinzu, die aber wesentlich schlichter gekleidet waren als unsere „Lady in Red“. Sie gehört schon fast zum Repertoire, obwohl niemand weiß, wie sie heißt und was ihr an uns so gefällt. Auf jeden Fall bekommt sie keine Gage vom PC Hamburg, wie der Moderator erklärte. Seine Fans kann man sich eben nicht aussuchen.

Der zweite Teil folgte ohne Pause und wurde von „Viva la Musica“ eröffnet. Nun hatte man sich etwas Moderneres vorgenommen. Gut intoniert wurden der „Kiss of fire“, „La „Bourasque“ und vor den „Tanzenden Fingern“ gab es ein südamerikanisches Potpourri, das das Heimweh nach sonnigen Gefilden aufkommen ließ.

Der Fürst und seine Mannen kamen jetzt zum zweiten Mal auf die Bühne. Traditionell begannen sie mit dem Beatles-Titel „Sing mit mir“, dann „My way“ bekannt geworden durch Frank Sinatras Interpretation. Zum Schluss war Spanien das Thema. Temperamentvoll kamen der „Andalusische Traum“, „Funiculi, funicula“ und „Valencia“ sehr gut beim Publikum an. Auch hier tat sich wieder Franz Gibowski als Tenor hervor.

Den Seemannsteil brachte wieder den PC Hamburg auf die Bühne. Lieder von Ferne und Heimweh und vor allem „Smutje, de Kok“ alias Jürgen Wichmann brachten das Publikum immer mehr in Schwung. Der PC Hamburg verabschiedete sich mit „Auf der Reeperbahn“ und „In Hamburg sagt man tschüs“ – aber das wollte das Publikum so nicht hinnehmen, forderte eine Zugabe, die wir dann mit „Honolulu“ ablieferten. Unser Vorsitzender bedankte sich bei den vielen Zuhörern und lud sie ein zu den vielen Konzerten im zweiten Halbjahr.

Das Wetter hatte bis dahin zwar gedroht, war aber doch friedlich geblieben, so dass wir auf ein gelungenes, gut besuchtes Konzert in Hamburgs großem Garten zurückblicken konnten.

Für den PC Mülheim und den MGV Arion Herne-Baukau, sowie einige Sänger aus den eigenen Reihen war damit der Tag noch nicht zu Ende. Denn es sollte zum Kommers in das „Hofbräu an der Alster“ gehen, das nur wenige Gehminuten von Planten un Blomen entfernt ist. In dieser bajuwarischen Halle war für uns ein reichhaltiges, deftiges Buffet aufgebaut, das wir uns alle mit entsprechenden Getränken schmecken ließen.

Was ist Hamburg ohne die Reeperbahn? Manche der Sangesfreunde aus Mülheim hatten am Abend zuvor schon geschnuppert, aber nun sollte der „offizielle“ Besuch stattfinden. Mit dem Bus fuhren wir direkt bis vor die Davidwache, wo wir mit einem Ständchen die Beamten aus dem Haus lockten und viele Passanten zum Stehenbleiben animierten. Das war bisher wohl einzigartig, dass vor der Davidwache gesungen wurde, wie uns der Dienststellengruppenleiter bekundete. Hoffentlich war das einen Eintrag im Wachbuch wert. Ja, dann hatten wir die Gelegenheit, eines der bekanntesten Hamburger Gebäude von innen kennen zu lernen. Zunächst mit einem sehr informativen Vortrag über den Kiez und dann die Besichtigung der Einsatzräume und vor allem der Zellen im Kellergeschoß. Nach so viel Information führte uns Peter Linska zum nahe gelegenen Riverside-Hotel in den 20. Stock in die Hotelbar, von der aus man einen eindrucksvollen Blick über Hafen und Hamburg hatte. Bei einem Cocktail und vielen Gesprächen endete der begleitete Teil für unsere Gäste. Was dann noch folgte, wer weiß ...

Aber die Nacht war sicherlich kurz, denn am nächsten Morgen waren wir schon wieder am Internationalen Maritimen Museum verabredet. Das vor einem Jahr eröffnete Museum birgt auf neun Decks (Etagen) die maritime Sammlung von Prof. Peter Tamm, dem einstigen Vorstand der Axel-Springer-AG. Hier wird von Kapitänen und Entdeckern berichtet, es gibt Schiffsmodelle aus 3.000 Jahren Seefahrtsgeschichte zu bestaunen, die Gezeiten und die Navigation werden erklärt. Also alles rund um die Seefahrt und ihre Geschichte. Auch wenn man in gut zwei Stunden nicht alles gesehen haben kann, so haben unsere Mülheimer Sangesfreunde doch einen guten Überblick über diesen für Hamburg so wichtigen Wirtschaftszweig gewinnen können.

Damit war der Hamburg Ausflug für den PC Mülheim beendet, man schüttelte Hände und versprach, sich bald wieder zu treffen. Wo, das wird sich finden. In Hamburg sagt man tschüüß ...

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