WIR SIND OFFEN FÜR ALLE SINGENDEN MÄNNER

Weihnachtskonzert mit dem PC Lübeck am 14. Dezember 2008 – Die Zeit war reif...

Manche Dinge brauchen ihre Zeit, wobei mir das alte Lied von den zwei Königskindern in den Sinn kommt: „...das Wasser war viel zu tief.“ In der Tat war viel zu viel Wasser durch Elbe und Trave geflossen, doch nun gab es endlich ein gemeinsames Konzert der beiden Nord- Polizeichöre aus Hamburg und Lübeck. Man muss dazu wissen, dass der PCL und der PCH gewissermaßen „Brüderchöre“ sind, verdanken die Lübecker „Marzipansänger“ doch ihre Gründung dem „Altmeister“ Walter Heyer (PCH- Chorleiter 1970-90). Schon 1978 produzierte er unter der Schirmherrschaft von Dr. Redding eine maritime LP, denn Herr Heyer war in der Plattenbranche heimisch. Ich erinnere stellvertretend an Solisten wie Wolfgang Kubach (PCL) mit seiner „Yellow Rrrrose of Texas“ oder Alfred Lange und Peter Mittasch vom PCH, die auf diesen Scheiben verewigt sind. In den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es zahlreiche gemeinsame Projekte zwischen beiden Chören. Nun lieferte die Weihnachtszeit 2008 eine gute Gelegenheit für eine Fortsetzung, wo doch die Proben allseits weitestgehend abgeschlossen waren. Das Weihnachtskonzert des PCL am 14. Dezember, dem 3. Advent, vergoldet durch reizende Engelstimmchen der Kindergruppe „Junge Hanseaten“ und umrahmt durch die PCL-eigene Combo in der „MuK“ wurde zu einem großen Erfolg für alle Beteiligten. Akteure wie Publikum zeigten sich schon in der Pause überaus zufrieden und sparten nicht mit Lob. Diese moderne Musik- und Allzweckhalle fasst bis unters Dach 2200 Menschen. Somit konnten die Veranstalter nach über 1400 verkauften Karten überaus zufrieden sein.img 5206lubeck141208vk jpg

Frau Heike Garling führte knapp und präzise durchs Programm und offerierte im ersten Teil den Veranstalter, den Polizeichor Lübeck, der einen Chorleiterwechsel vollzog. Sven Albert übergab den Dirigentenstab an Lukas Kuczewski, der es sich augenscheinlich schwerer vorgestellt hatte, zwei große Männerchöre plus Kindergruppe unter einen Hut zu bringen – um es vorweg zu nehmen, er strahlte nach Konzertende über alle „Backen“! Mit „Schäfers Sonntagslied“ von Ludwig Uhland als gemeinsamen Einstieg beider Männerchöre, „Lobet den Herrn der Welt“, „Ave Maria der Berge“ und Edvard Griegs gewaltige „Landerkennung“ setzte „der Alte“ für seine „Dienstzeit“ einen würdigen und mächtigen Schlusspunkt.

Bernd Roß, als Vorsitzender des PCL, eröffnete das Konzert und setzte auch den Schlusspunkt. Eigentlich besonders viele Schlusspunkte in Form von riesigen Adventsgebinden für die zahlreichen Leiter und Solisten:

Zu der oben erwähnten Moderatorin des Abends und dem neuen und dem Exchorleiter des PCL gesellten sich Kazuo Kanemaki (Chorleiter des PCH), die PCL Combo und die exzellenten Pianistinnen Duan Li und Annerose Witt aus Ahrensburg sowie Sandra Jahnke als Leiterin der Jungen Hanseaten. Danach die Solisten des PCL Horst Wiedemann und Albert Brede sowie vom PCH Martin Vetter. Der Arme kämpfte in der Garderobe in Pullover, Schal und Pudelmütze, sowie viele Flaschen Wasser gegen eine hartnäckige Erkältung. Für einen Sänger stets ein Schock ...

Der erste Konzertteil fing, wie schon erwähnt, mit einem klassisch, kräftigen Männerchor an und wurde richtig weihnachtlich mit sechs Titeln des PCL fortgeführt. Zur erwähnten Landerkennung“

hörte man das Bariton-Solo von Horst Wiedemann. Die jungen Hanseaten unter Sandra Jahnke ergänzten swingend und wippend mit „Kinder, Kinder“, „Weihnachtszeit“, „Winterschlaf“, „Warten auf den Weihnachtsmann“ und schließlich „Frieden auf Erden“ und die Akkordeon-Combo brachten das Medley „Weihnachtsklänge“. Der PCH setzte mit Anton Bruckners „Trösterin Musik“ einen ähnlich kräftigen Kontrapunkt des ersten Teils, brachte internationale Weihnachtsklänge mit der chilenischen Weise „Senora Donna Maria“ und dem weltberühmten „White Christmas“ von Irving Berlin. Das Publikum war schon jetzt voll zufrieden und konnte sich im zweiten Teil noch einmal auf verschiedene Überraschungen freuen.

Nach einer „Happy Weihnacht“ der PCL-Combo wurde der PCH in seinem zweiten 5er-Block maritim, volkstümlich-klassisch, plattdeutsch und brachte englische Weihnachtsklänge zu Gehör: „Schifferlied zur Weihnacht“, immer wieder von Männerchören interpretiert, „Maria durch ein Dornwald ging“ in einem Satz von Walter Heyer (siehe oben), wie auch „De Klocken de lüt“. Für den PCH eine Premiere stellte „Mary had a Baby“ dar, bei dem drei unentdeckte Paul Potts aus den PCH-Tenören bis in die eingestrichene Oktave klettern mussten, sowie „The little Drummer Boy“ piano begleitet. Dann wippten die Jungen Hanseaten nochmals zur „Weihnachtspolka“, „Feliz Navidad“ oder „Dankeschön“. Der PCL holte aus zu geballten „Weihnachtswünschen“ und „Weihnachtsfriede“, ließ in Gedanken den Schnee leise rieseln, forderte „Still, weil ´s Kindlein schlafen will“ und behauptete, es sei ein Ros(ß) entsprungen, womit sicher nicht der eigene Vorsitzende gemeint war. Spätestens bei „Stille Nacht...“ sang der Saal zum ersten Mal mit. Nach den oben erwähnten Schlussworten von Bernd Roß kam das unvermeidliche „O du fröhliche...“ für alle!

In der angrenzenden Riesendisko und Kongresshalle der „MuK“, die mich sehr an die Essener Grugahalle erinnerte, kamen beide Polizeichöre zu einem gemütlichen Ausklang bei Würstchen, Brezel und Bier zusammen. Beide Vorsitzende (Peter Hinsch, PCH und Bernd Roß, PCL) vertieften sich dabei in lebhafte Gespräche. Aus sängerkameradschaftlichen „Erpressungsversuchen“ zu neuen Terminen konnte man sich nur mit einer Runde Jever Pils freikaufen. Beide Vorsitzende machten aber einen so zufriedenen Eindruck, dass man sich auf eine Fortsetzung gemeinsamer „Events“ freuen kann.       

                                                                                                                                  Otto Kadel

 Weihnachtskonzerte am 21. Dezember 2008

Um es vorweg zu nehmen: In diesem Jahr haben uns die beiden Weihnachtskonzerte in der altehrwürdigen Hamburger Laeiszhalle • Musikhalle einige Überraschungen beschert. Zum Ersten kamen so viele Besucher, dass die Kartenvertriebsstelle Hans-Jürgen Grübner (und Frau!) für das Nachmittagskonzert „ausverkauft“ und für das Abendkonzert „nur noch einige Restplätze auf der Galerie“ vermelden konnte. Und zum Zweiten war die Resonanz sowohl während als auch nach den Veranstaltungen derart positiv, dass wir hochmotiviert mit noch mehr Mut und Zuversicht in das neue Konzert- und Probenjahr gehen werden.

Nicht mit einer Rede, sondern mit der stimmgewaltig vorgetragenen „Trösterin Musik“, die an der Orgel von Annerose Witt begleitet wurde, beganndas Programm. Unser Vorsitzender, Peter Hinsch, begrüßte danach die etwa 3000Konzertbesucher und die Ehrengäste, darunter am Abend Polizeipräsident Werner Jantosch, und am Nachmittag Polizeivizepräsident Reinhard Fallak. Beide zeigten sich in ihren Grußworten erfreut, vor so vielen Besuchern auf die Bedeutung des Polizeichores als Mittler zwischen Polizei und Bürgern hinweisen zu können. Ebenso konnte er auch Repräsentanten der befreundeten Polizeichöre aus Schwerin, Lübeck, Kiel, Flensburg, und Bremen, sowie einiger Hamburger Chöre und der Drömlingsänger aus Wolfsburg-Vorsfelde willkommen heißen.211208 WK

Mit dem Ende der Begrüßung übergab er das Mikrofon an unsere diesjährige Moderation, Julia Sen, eine bekannte Fernsehjournalistin des NDR, die - mit einem hinreißenden auberginefarbenen Abendkleid gekleidet- gut vorbereitet darauf hinwies, dass Anton Bruckner oftmals unglücklich verliebt war und daraufhin die „Trösterin Musik“ schrieb. So kann auch verschmähte Liebe zu großen Werken inspirieren ... Es folgten vom PCH vorgetragen, „Im Abendrot“ und weihnachtliche Klänge mit „Friede auf Erden“, „Senora Dona Maria“ und „White Christmas“, dirigiert von unserem Chorleiter, Kazuo Kanemaki, und am Flügel begleitet von der virtuosen Annerose Witt.

Der nächste Höhepunkt wurde von Julia Sen mit dem Auftritt des CANTUS-Mädchenchores aus Kuldiga in Lettland angekündigt. Unter der Leitung von Maruta Rozite und ihrer Co-Chorleiterin Maruta Grigale, am Flügel begleitet von Marta Ozolina, verzauberte er das Publikum. Die Mädchen in ihren grün-roten Trachtenröcken, weißen Blusen mit grünen Westen und verzierten Hauben waren ein bunter Kontrast zu den dunkelblauen festlichen „Zweireihern“ mit Fliege des PCH. Sie sahen nicht nur gut aus, die 8- bis 18-jährigen Mädchen, sie sangen sich auch mit ihren glockenklaren Stimmen, dem herrlichen „Laudate Dominum“ und den danach folgenden vier lettischen Liedern sofort in die Herzen der Gäste. Auf Grund der begleitenden Choreografie wurden diese Lieder „lebendig“ und rissen das Publikum immer wieder zu Beifallsstürmen hin.

Nun trat ein Solist auf, der so gar nicht in die weihnachtliche Stimmung zu passen schien, Rüdiger Funke, im Zivilberuf ein Tischlermeister. Mit Schiebermütze und dunkel gekleidet trat er ans Mikrofon, holte seine Mundharmonika aus der Tasche und spielte, nein zelebrierte, „Bye, bye bird“ von Rice Miller. Mit Tönen, die nicht aus der Mundharmonika zu kommen schienen, hatte er das Publikum binnen kurzem fasziniert. Mit so viel Virtuosität und Gefühl aus einem sonst so schlichten Instrument diese Klangfülle herauszuholen, nötigte allen Respekt und Anerkennung ab, die sich im langanhaltenden Beifall wiederspiegelte.

Das Klavierkonzert Nr. 23 von Wolfgang Amadeus Mozart, eines von 27 dieses begnadeten Komponisten, wie Julia Sen feststellte, war der erste Beitrag des Jugendsinfonieorchesters Ahrensburg unter der Leitung von Prof. Michael Klaue. Hieraus wurde der 2. Satz A-Dur – KV 488 – präsentiert, am Flügel sehr einfühlsam interpretiert von Maximilian Gillmeister, einem ehemaligen Schüler von Prof. Klaue. Als letztes Stück vor der Pause folgte in voller Besetzung, d.h. PCH, CANTUS-Mädchenchor und Jugendsinfonieorchester Ahrensburg, das „Ave verum corpus“ – KV 618 – von Wolfgang Amadeus Mozart. Ein stimmungsvoller Ausklang des ersten Teiles der Weihnachtskonzerte.

Das erwartungsfrohe Publikum wurde vom PCH nach der Pause mit dem plattdeutschen „De Klocken de lüt“ mit dem Solisten Jochen Harms erneut begrüßt. Es folgte der CANTUS-Mädchenchor mit deutschen Weihnachtsliedern, beginnend mit „Lasst uns froh und munter sein“ über „Süßer die Glocken nie klingen“ und „Fröhliche Weihnacht“ hin zum amerikanischen „Rudolf, the red-nosed reindeer“ und „Jingle bells“ und dem „Weihnachtszug“, den der Chor wiederum mit großartigen begleitendenden Bewegungen und Gesten „ durch den Schnee rollen ließ“. Schließlich sangen die zwei jüngsten Chormädchen „Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen“ in deutscher und lettischer Sprache und wurden neben dem Applaus mit einer mit Süßigkeiten gefüllten Tüte belohnt, die Otto Kadel über-reichte. Das zauberte ein Lächeln selbst auf das Gesicht der Chorleiterin, die bis dahin recht konzentriert geschaut hatte.

Wer dachte, Rüdiger Funke hätte im ersten Teil bereits sein volles Können gezeigt, der sah sich getäuscht. Mit Tommy Dorsey’s „Boogie Woogie“ - ein echtes Kontrastprogramm und damit ein Wagnis - stellte er sich selbst in den Schatten. Die Bass-Begleitung kam regelmäßig wie das Stampfen einer Eisenbahn, dagegen spielten sich im Violinschlüssel ganze „Dramen“ ab, die die Zuschauer immer wieder zu Zwischenapplaus hinrissen. Mit großem Beifall und anerkennenden Pfiffen (in Weihnachts-konzerten!!!) wurde er schließlich von der Bühne verabschiedet.

Mit dem PCH wurde es wieder besinnlicher. „Es kommt ein Schiff geladen“ und „Leise rieselt der Schnee“ waren die Anfangslieder. Aber schon mit „Mary had a baby“ steigerte sich der Chor und mit „The little drummerboy“ setzte er Akzente, bevor mit „Stille Nacht“ dieser Teil weihnachtlich abgeschlossen wurde. Das Finale fand wieder unter Mitwirkung aller Beteiligten statt: „Panis Angelicus“, das Engelsbrot, von Cäsar Franck, zunächst nur Orchester und Mädchenchor und zum Ende hin die kräftigen Männerstimmer des PCH machten das Chorwerk zu einem Erlebnis, das nur noch, wie schon im Vorjahr, übertroffen wurde vom „Halleluja“ aus dem Oratorium „Der Messias“ von G.F. Händel in der Bearbeitung unseres ehemaligen Chorleiters, Walter Heyer. Mit nicht enden wollendem Applaus feierten die Besucher die Gestalter des Programms und alle weiteren Akteure für diese stimmungsvollen Konzerte. Den Sängern war er darüber hinaus Belohnung für die zahlreichen Proben und Sonderproben, die bereits im Sommer begonnen hatten. Der Vorsitzende dankte dem Publikum und überreichte den Dirigenten, Solisten und der Moderatorin Blumensträuße. Dann erklang wie jedes Jahr mit voller Kraft „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit“ – und auf diese konnte man sich wirklich nach den gelungenen Konzerten freuen.

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